Mit slowenischem Präsidenten

Van der Bellen feiert Jubiläum von Slowenischem Gymnasium

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Festakt zum 60. Gründungsjubiläum in Klagenfurt

Im Beisein der Staatsoberhäupter Österreichs und Slowenien hat das Bundesgymnasium für Slowenen in Klagenfurt am Mittwochabend den 60. Jahrestag seiner Gründung gefeiert. Bundespräsident Alexander Van der Bellen würdigte die Bildungseinrichtung in seiner Rede als "Vorbild für die Bildungspolitik auch anderer Mitgliedsstaaten der EU".

Zum Festakt im Klagenfurter Konzerthaus waren Van der Bellen und sein slowenischer Amtskollege Borut Pahor gemeinsam aus Ljubljana angereist, wo der Bundespräsident am Mittwoch einen Arbeitsbesuch absolviert hatte. Van der Bellen wurde im prall gefüllten Konzertsaal mit frenetischem Jubel empfangen. Pahor bezeichnete das Jubiläum der Schule als "Feiertag für die slowenische Volksgruppe, Feiertag des Miteinanders und Feiertag der Multikulturalität".

Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) erinnerte in seiner persönlich gefärbten Rede an die dunklen Zeiten des Volksgruppenkonflikts. Als Klagenfurter Gymnasiast habe er im Jahr 1969 erstmals Schüler des slowenischen Gymnasiums kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Durch den Ortstafelsturm seien diese Freunde wenige Jahre später "scheel angeschaut" worden. Damals sei in ihm "die Idee gereift, dazu beizutragen, dass Trennendes überwunden wird". Heute werde das slowenische Gymnasium als Bereicherung wahrgenommen "und damit ist auch ein geistiger Durchbruch gelungen", so Kaiser, dessen Sohn sich vor fünf Jahren in die mittlerweile 2.131 Maturanten der Schule einreihte.

Das Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium für Slowenen war im Jahr 1957 in Umsetzung des zwei Jahre zuvor unterzeichneten Staatsvertrags gegründet worden, der in Artikel 7 spezifische Rechte für die slowenische und kroatische Volksgruppe vorsah. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir bei verschiedenen anderen Maßnahmen auch schon 60 Jahre feiern könnten", sagte Van der Bellen in Anspielung auf den erst im Jahr 2011 beigelegten Ortstafel-Konflikt.

Freilich dauerte es auch beim slowenischen Gymnasium 18 Jahre, ehe es ein eigenes Gebäude erhielt. Bis zum Jahr 1975 fand der Unterricht nachmittags in den Räumlichkeiten jenes Klagenfurter Gymnasiums statt, das auch Kaiser besucht hatte. Das neue Gymnasialgebäude wurde zum Hassobjekt deutschnationaler Kreise, die es in Demonstrationen als "Ghettoschule" und "großes Gift" bekämpften.

Van der Bellen hob in seiner Rede die Einführung eines viersprachigen Lehrplans und die Öffnung des Schülerkreises hervor. Damit sei der "Vorrang der regionalen Zusammenarbeit gegenüber rein nationalstaatlichem Denken gefestigt" worden, sagte er in Anspielung auf die seit dem Jahr 2000 bestehenden Kugy-Klassen, in denen auch auf Englisch und Italienisch unterrichtet wird und die auch von Schülern aus Italien und Slowenien besucht werden.

Das Gymnasium sei "mehr als eine Schule, es ist ein emotionales und sinnstiftendes Projekt", sagte der Gurker Diözesanbischof Alois Schwarz in seiner Rede. Schuldirektorin Zalka Kuchling hob als Hauptaufgabe hervor, die Schüler in "europäischer Offenheit" zu erziehen und ihnen zu ermöglichen, "dass sie sich in einer globalisierten Welt, die sich immer schneller dreht, zurechtfinden".

Die Reden waren der Auftakt zu einem abwechslungsreichen Kulturprogramm aus Gesangs- und Schauspieleinlagen, bei denen die Schüler ihr mehrsprachiges Können zeigten. Abgesehen vom hohen Besuch war diese Veranstaltung übrigens nichts Besonderes: Seit Jahrzehnten hält das Bundesgymnasium für Slowenen nämlich jedes Jahr im Mai eine öffentliche kulturelle Leistungsschau ab.

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