Szenario 2

Er will sanfter Präsident sein

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Zurückhaltend im Ton, aber Gegner der FPÖ, will Van der Bellen der Koalition helfen.

Alexander Van der Bellen möchte das Bundespräsidentenamt ähnlich wie sein Vorgänger Heinz Fischer führen: zurückhaltend, mit mahnenden Worten, aber als eine Art Partner der Regierung.

VdB hat guten Draht zu 
Vizekanzler und Kanzler
Der langjährige Ex-Chef der Grünen kennt vor allem VP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner seit vielen Jahren sehr gut. Mitterlehner war VP-Mandatar, als Van der Bellen grüner Klubchef war. Auch den neuen roten Kanzler Christian Kern sieht Van der Bellen positiv.

Van der Bellen will 
jetzt Brücken bauen
Das denkbar knappe Wahlergebnis zeigt aber auch dem neuen Bundespräsidenten – die Angelobung findet erst am 8. Juli statt –, dass er auf einen Teil des Landes zugehen muss. Sollte Van der Bellen gewinnen, will er das Land einen.

In der Asylpolitik ist er freilich ein Verbündeter der Linken in der SPÖ. Van der Bellen ist etwa ein deklarierter Gegner von neuen Grenzen am Brenner. Er möchte – sagen Vertraute – auch Gesetzesentwürfe der rot-schwarzen Regierung genauestens prüfen. Insgesamt würde der 74-Jährige aber versuchen, einen versöhnlichen Modus mit allen zu finden. Nur die Freiheitlichen lehnt der Ex-Grüne ab.

Nach seiner Angelobung würde der gebürtige Tiroler die grüne Parteimitgliedschaft ablegen und künftig ein unabhängiger Präsident sein. Die Regierungsspitze und Minister möchte er zum regelmäßigen Gedankenaustausch in die Hofburg laden.

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