Zehn Monate dauert der Grünen-Rücktritt, sechs Monate Gagen-Fortzahlung folgen.
Dass Maria Vassilakou gar nichts mehr tut, kann ihr keiner nachsagen. Zuletzt fiel die Noch-Vizebürgermeisterin mit einer eher schrägen Aktion auf - sie lässt Bäumchen kreuz und quer durch Wien kutschieren, um das Thema "Hitzeinseln" zu problematisieren. Dass die Pflanzen viel zu klein sind, um Schatten zu werfen, hinderte sie nicht an einem tollen Fotoshooting.
Rundum Ärger. Ansonsten herrscht Business as usual: So verärgert sie von Mariahilf über die Josefstadt bis zur City reihenweise Bezirksvorsteher mit Radweg- und Parkzonen-Terror. Neu ist freilich, dass die Erfinderin der Bürgerbeteiligung diese im Fall des Wiental-Radwegs einfach ignoriert. So heftig, dass ihr schärfster Kritiker, FP-Klubchef Toni Mahdalik, in jeder Aussendung den raschen Abschied herbeibetet.
Zehn Monate Abschied. Doch dieser zieht sich wie der sprichwörtliche Strudelteig: Am 3. September 2018 gab sie bekannt, dass sie zurücktritt. Am 29. November wurde Birgit Hebein als ihre Nachfolgerin gewählt - die Amtsübergabe erfolgt freilich erst nach dem Rechnungsabschluss im Gemeinderat am 26. Juni. Das heißt, Vassilakous Abschied dauert stolze zehn Monate.
Eine Endlos-Periode, die man auch in Geld darstellen kann: Von September bis Dezember kassierte Vassilakou als Vizebürgermeisterin monatlich 16.885,49 Euro. Inklusive aliquoter Urlaubsgelder macht das für 2018 noch 78.798,95 Euro.
Für das halbe Jahr 2019 bis zum Abschied stieg die Gage auf 16.968,67 Euro. Inklusive Urlaubsgeld macht das stolze 118.780,69 Euro Gage im Jahr 2019.
6 Monate Fortzahlung. Tritt Vassilakou danach nicht einen Job an, hat sie Anspruch auf sechs Monate Gehaltsfortzahlung in der Höhe von 75 Prozent ihrer Gage: Das wären nochmals 76.359,01 Euro.
273.938 Euro. Unter dem Strich könnte also Vassilakous Endlos-Abschied den Steuerzahler 273.938,65 Euro kosten. Josef Galley