Im ZiB2-Interview

Vilimsky zu Armin Wolf: "Das ist linke Propaganda"

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FPÖ-EU-Spitzenkandidat Vilimsky lieferte sich im ZiB2-Interview mit Armin Wolf ein erwartetes Wortduell.

In der Interviewserie mit den Spitzenkandidaten für die EU-Wahl war heute Harald Vilimsky (FPÖ) aus Straßburg bei Armin Wolf in der ZiB2 zugeschalten. Zu Beginn war natürlich der umstrittene Auftritt von ihm selbst und FPÖ-Chef Herbert Kickl beim blauen Neujahrstreffen vergangene Woche das Thema.

Der Fahndungslisten-Sager von Kickl sorgte für jede Menge Polit-Wirbel. Vilimsky erklärt, was es damit auf sich hat: Diese Politiker soll man "aus ihren Funktionen möglichst demokratisch abwählen". Und der blaue EU-Spitzenkandidat führt weiter aus: "Dass wir es schaffen in Österreich, aber auch mit den Partnern in der EU, eine patriotische, eine Mitte-Rechts, eine freiheitliche Wende herbeizuführen." Er meint auch, dass es eine "pointierte Zuspitzung" von Kickl war.

Vilimsky will es "wie Australien machen"

Auch der von der FPÖ geforderte Asylstopp wurde von Wolf thematisiert. Bevor es zu einer Antwort kam wurde es hitzig. Erst wich der 57-jährige EU-Abgeordnete aus, sprach über Ungarns Lösungsansatz. Der ZiB-Anchor bat daraufhin Vilimsky ihm "keine Geschichtsstunde zu erteilen", sondern die Frage zu beantworten. Die bekam er dann auch: "Wir sollten es einfach wie Australien machen, indem sie kommende Boote einfach abdrängen. Und die Frage ob jemand Asyl genießt oder erhält auf einem anderen Bereich und nicht auf europäischen Boden machen."

Wolf belehrte seinen Interviewpartner daraufhin, dass "bekanntlich relativ wenige Asylwerber mit Booten nach Österreich kommen" und wollte wissen, wie diese Lösung bei 1.500 Kilometern Außengrenze auf Land von Italien bis Tschechien, also im EU-Raum, möglich sein soll. Dazu gab es auch gleich ein Rechenbeispiel, wie viele Polizisten nötig wären um die Grenze abzusichern, nämlich 45.000 Mann. Vilimsky konterte, denn laut ihm dürfte niemand "auf dem Landweg nach Österreich kommen" und verriet seinen Plan: "Ich würde eine Joint-Venture-Geschichte machen, wo ich Polizei und Heereskörper zusammenbringe, um die Grenzen Europas abzusichern."

Vilimsky will Trump wählen

Auch der US-Vorwahlkampf wurde im Gespräch zum Thema. Vilimsky bekräftigt seinen Ruf als Trump-Befürworter und schilderte einige Errungenschaften, die der US-Präsident in seiner Amtszeit erreicht hat. Angesprochen auf die Klage-Flut, die in den USA derzeit gegen Trump läuft, erinnert sich der FPÖ-Spitzenkandidat: "Die USA hatte die geringste Arbeitslosigkeit, sie haben die höchsten Börsenkurse gehabt und die USA haben keinen Krieg begonnen, was will ich mehr?"

Doch dann der Eklat kurz vor dem Ende des Gesprächs. Als Wolf in seinem Schlusssatz noch den Sturm des Kapitols am 6. Jänner  2021, nach dem Ende der Amtszeit von Trump, anspricht und als Putsch-Versuch bezeichnet fällt ihm Vilimsky ins Wort: "Das war doch kein Putschversuch, das war Propaganda der Linken!" Die Bilder, als tausende Trump-Anhänger versuchten das Parlamentsgebäude in Washington zu stürmen, gingen um die Welt und Vilimsky verharmlost: "Wir alle kennen die Bilder, das ist eine sehr umstrittene Geschichte" und meint damit, dass es sich völlig anders zugetragen haben soll und die Demonstranten damals für Bilder von den Polizisten in das Gebäude gezerrt worden seien. 

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