Wirbel um Aussagen

Tschechischer Ex-Premier nannte Österreicher "komplette Narren"

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Babiš, Chef der oppositionellen Bewegung ANO, warf der österreichischen Seite vor, den Bau der gegenüber liegenden Autobahn S10 auf ihrem Staatsgebiet zu vernachlässigen.

Prag. Der ehemalige tschechische Premier und jetzige Oppositionschef Andrej Babiš hat die Österreicher mit dem tschechischen Ausdruck "magor" (kann als "kompletter Narr", "Trottel" oder "Spinner" übersetzt werden) bedacht, weil die Grünen in der Bundesregierung vertreten sind. Babiš sagte dies am Mittwoch im Parlament im Zusammenhang mit dem Ausbau der tschechischen Autobahn D3, die durch Mittelböhmen und Südböhmen in Richtung Oberösterreich führt.

Babiš, Chef der oppositionellen Bewegung ANO, warf der österreichischen Seite vor, den Bau der gegenüber liegenden Autobahn S10 auf ihrem Staatsgebiet zu vernachlässigen. "Sie haben es abgepfiffen. Warum? Weil sie die Grünen in der Regierung haben, diese 'magoři' (Plural von 'magor', Anm.)", donnerte der Ex-Premier laut der Nachrichtenagentur ČTK.

Er behauptete weiter, dass die österreichische Seite die Autobahn zur tschechischen Grenze erst im Jahr 2031 fertigstellen werde. Dies wäre seiner Meinung nach erst fünf Jahre nach der Fertigstellung der Autobahn auf tschechischer Seite.

Babis: "Schau mal, ich brauche, dass du weiter baust"

"Wenn es wahr ist, dass es am 1. Februar einen außerordentlichen EU-Gipfel gibt, dann soll der (tschechische) Ministerpräsident (Petr Fiala, Anm.) ein bilaterales Treffen mit dem österreichischen Bundeskanzler machen und ihm sagen: Schau mal, ich brauche, dass du weiter baust", so Babiš.

"Es ist dumm, wenn wir diese Grenze im Jahr 2026 erreichen werden, während es bei den Österreichern es bis 2031 dauern wird, also um fünf Jahre länger", fügte Babiš hinzu.

Den Ausdruck "magor" hatte 2007 auch der damalige tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg in Richtung der österreichischen Atomgegner verwendet. "Ich kenne diese kompletten Narren ein bisschen. Die Demonstrationen werden unendlich fortgesetzt werden, allerdings werden sie (die Atomgegner; Anm.) die Straßen nicht mehr behindern", sagte Schwarzenberg im Zusammenhang mit dem Protesten gegen die tschechische Atomindustrie.

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