Kein Job für Rote

voestalpine lehnt SPÖ-Jungtalent ab

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Die oberösterreichische SPÖ ist "total angefressen", zumal der voest-Pressesprecher aus dem ÖVP-Umfeld kommt.

Ein geplanter Wechsel des Linzer SPÖ-Bezirksgeschäftsführers Christian Forsterleitner, eine Nachwuchshoffnung der Partei, in den voestalpine-Konzern ist geplatzt. Generaldirektor Wolfgang Eder persönlich habe sein Veto eingelegt. Ein börsenotiertes Unternehmen könne es sich nicht leisten, den Anschein zu erwecken, dass es politischen Parteien verpflichtet sei, hieß es aus dem Büro des Generaldirektors.

Der 33-jährige Christian Forsterleitner hätte laut Oberösterreichischen Nachrichten einen auf zwei Jahre befristeten Vertrag bei der voest erhalten und im Stab von Finanzvorstand Alfred Düsing eine Aufgabe übernehmen sollen.

"Ich bin total angefressen"
Die Entscheidung Eders stößt in der SPÖ auf Unverständnis und Empörung. Landesparteichef Josef Ackerl wird zitiert mit: "Ich bin total angefressen, weil das eine Diskriminierung ist." Als Eder im Umfeld des verstorbenen voestalpine-Generals Peter Strahammer groß werden konnte, habe er kein Problem mit dessen Zugehörigkeit zur SPÖ gehabt, so Ackerl.

"Ich verstehe die Welt nicht mehr"
Sein Parteikollege und Linzer Bürgermeister Franz Dobusch: "Ich bin entsetzt." Erstens, weil seines Wissens nach der Wechsel bereits mit Eder besprochen worden sei, und zweitens, weil Forsterleitner unschuldig zum Handkuss komme. "Er ist hervorragend qualifiziert, hat Betriebswirtschaft studiert, hätte mehrere Angebote gehabt und wollte Erfahrung sammeln. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Herr Eder hat Erklärungsbedarf", sagte Dobusch.

Nachfolge schon geregelt
Es sei auch nicht so, dass die SPÖ beschlossen habe, dass Forsterleitner in das Unternehmen wechselt. Die einzige Entscheidung, die die SPÖ getroffen habe, sei die Regelung seiner Nachfolge gewesen. Ihm soll Jakob Huber folgen. Auch er ist eine SP-Nachwuchshoffnung und mitverantwortlich für die Umsetzung des oberösterreichischen SP-Reformkonzepts "morgen.rot".

Pressesprecher aus ÖVP-Umfeld
Was die SP-Granden am geplatzten Wechsel Forsterleitners zusätzlich ärgere, ist die Tatsache, dass ab 1. September mit Nikola Donig ein Mann Pressesprecher der voestalpine wird, der als Ex-ORF-Mitarbeiter Sprecher von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Vizekanzler Wilhelm Molterer und Wissenschaftsminister Johannes Hahn (alle V) war.

Privat statt Parteiapparat
Forsterleitner wolle auf jeden Fall weiterhin für einige Zeit in die Privatwirtschaft wechseln. Bis jetzt hat er fast ausschließlich im Parteiapparat gearbeitet, daher wären einige Jahre in einem Unternehmen nicht von Nachteil, um für höhere Weihen in der Politik gerüstet zu sein. Dort bleibt er auf jeden Fall: Er soll die innerparteilich prestigeträchtige Funktion des Landeschefs des Bundes Sozialdemokratischer Akademiker (BSA) übernehmen. In dieser Rolle wird er Erich Haider nachfolgen, der 2009 nach der herben Wahlniederlage als SP-Landesparteichef zurückgetreten ist.

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