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Volle Fahrt für Schwarz-Blau?

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Hinter den Kulissen gibt es bereits schwarz-blaue Gespräche.

Nein, er werde der ÖVP „sicher nicht den Kanzler überlassen, falls die FPÖ Nummer zwei würde“, echauffiert sich FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache im ÖSTERREICH-Gespräch.

Zuvor hatte es geheißen, Strache würde das „nicht ausschließen“. SPÖ-Sozialminister Rudolf Hundstorfer erklärte ÖSTERREICH etwa, dass er glaube, dass „ÖVP und FPÖ an einer Wiederholung der Geschichte arbeiten“.

2000 wurde aus dem Dritten – Wolfgang Schüssel – bekanntlich der Erste als Kanzler, weil Jörg Haiders FPÖ als Nummer zwei der ÖVP den Kanzler überließ.

Spindelegger will nicht mit Strache, andere in VP schon

In der ÖVP gibt es Kreise, die eben jenen Coup wiederholen wollen. VP-Chef Michael Spindelegger selbst will diesen Pakt mit den Blauen glaubwürdig nicht.
Sollte die ÖVP Zweite bleiben, würde er wieder mit der SPÖ koalieren.
Würde aber die FPÖ Zweite, wären wieder viele Optionen offen. „Dann würden Kreise in ÖVP und FPÖ sehr wohl eine Koalition versuchen.“
Rechnerisch geht sich Schwarz-Blau alleine freilich nicht aus. Dann müsste man das Team Stronach oder, falls sie den Einzug schaffen würden, BZÖ oder Neos ins schwarz-blaue Auto holen.

Der Haken daran: Strache will selbst Kanzler werden. Und da wird die VP nicht mitspielen.

Heinz-Christian Strache im Interview: "Lade zu Koalitions-Gesprächen ein"

ÖSTERREICH: Sie haben in Ö1 nicht ausgeschlossen, der ÖVP als Nummer zwei den Kanzler zu überlassen. Planen Sie ein Remake von Schüssel-Haider?
Heinz-Christian Strache: Nein, ich schließe es klar aus, der schwächeren Partei den Kanzler zu überlassen. Wenn wir Nummer zwei werden, dann würde ich die SPÖ auffordern, ihre Ausgrenzung mit uns zu beenden und in Koalitionsverhandlungen zu treten.

ÖSTERREICH: Und wenn die SPÖ das weiter nicht möchte?
Heinz-Christian Strache: Dann würde ich alle anderen zu Koa­litionsgesprächen ein­laden.

ÖSTERREICH: Sie würden als Nummer zwei zu Koalitionsgesprächen einladen?
Heinz-Christian Strache: Natürlich, wenn die SPÖ den Wählerwillen weiter ignorieren würde … Ich grenze jedenfalls niemanden aus. Ich schließe nur aus, dass ich das Haider-Modell wiederhole. Das war damals ein schwerer Fehler, den es unter mir in der FPÖ nicht geben wird. Alles andere ist offen.

Autor: Isabelle Daniel

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