Regierung müsse „aus Verantwortung für Republik weiter arbeiten"
In einem Interview in der Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntagsausgabe) antwortet der langjährige SPÖ-Bundeskanzler Franz Vranitzky auf die Frage, ob für ihn jetzt eine Vierer-Koalition von SPÖ und FPÖ möglich sei: „Nein. Aus meiner Sicht kommt es jetzt darauf an, dass die Regierung jetzt weiter arbeitet“. Die türkis-grüne Regierung sei „in der Verantwortung“ und dürfe „jetzt nicht einfach davon rennen, nur weil der Bundeskanzler in Frage gestellt werde".
Dass die SPÖ derzeit nicht ausschließe in eine Regierung mit der FPÖ zu gehen, quittiert Vranitzky deutlich: „Alles andere als ein weitermachen dieser Regierung halte ich für eine wagemutige Konstruktion“. Angesichts von „großen Herausforderungen in Wirtschafts-, Gesundheits- und Klimapolitik“ sei jetzt „nicht die Zeit für taktische Spiele“. Es sei „vielleicht sonderbar, dass gerade ich für das Weitermachen der derzeitigen Regierung bin, aber hier geht es um Verantwortung für die Republik“, sagt er ÖSTERREICH. Man dürfe „die gerade wieder anwachsende Wirtschaftskraft nicht gefährden“.
Auch, wenn „sich die Beteiligten weit einzementiert haben, findet man immer einen Ausweg“.
Der ÖVP wolle er „nichts raten, das sei die alleinige Entscheidung der ÖVP, aber für jeden, der kein Kurs-Messianer ist, liegt es nach den Vorwürfen auf der Hand“.