Der pensionierte Richter mit großem Interesse an der Causa Kampusch versucht einmal mehr, Bundespräsident zu werden.
Der pensionierte Bezirksrichter Martin Wabl, der sich schon zweimal vergeblich um ausreichende Unterstützung für eine Präsidentschaftskandidatur beworben hat, will es bei der Wahl 2010 erneut versuchen. "Natürlich" rechne er sich Chancen aus, wenngleich er wisse, dass ein Wunder notwendig sei, so Wabl am Mittwoch beim offiziellen Verkünden seines Antretens in Graz: "Ich halte mich für geeignet, auch Bundespräsident zu sein".
"Aus der Kellersicht"
Zumindest "Impulse" wolle er mit
seiner Bewerbung geben, so der 64-Jährige. Kampfeslustig gibt sich der
Jurist, der schon für SPÖ, Grüne und eigene Namenslisten aktiv war,
gegenüber "Mitbewerber" Heinz
Fischer: "Er kennt Österreich eher aus der Penthouse-Perspektive, ich
aus der Kellersicht". Wabls soziale, rechtliche und demokratische
Kompetenzen sollen im März 6.000 Wahlberechtigte überzeugen, ihm eine
Kandidatur durch ihre Unterstützungserklärung zu ermöglichen.
Kein Budget
"Wenn alle Wabl wählen würden, denen er schon
geholfen hat, würde er sicher Präsident", postete ein Fürsprecher. Der
"Nothelfer" aus der Oststeiermark will seine Bewerbung mit einem Null-Budget
bestreiten - nur über seine Homepage
und Mundpropaganda.
"No Problem"
Bei der Präsentation an seiner Seite war
u.a. Josef Schörkmayer. Kennengelernt hat der Gründer und Leiter des "No
Problem Orchestra" den ehemaligen Richter über dessen Engagement im Fall
Natascha Kampusch. Nun wird das "No Problem Orchestra", das schon für Benita
Ferrero-Waldner, aber auch für Heinz Fischer gespielt hat ("Wir sind völlig
unpolitisch"), am 24. November beim Auftakt zu Wabls "Promotion-Tour" in
Fürstenfeld musizieren.
Wabl hat bei seinen ersten beiden Versuchen 3.600 bzw. 2.500 Unterstützungen zusammengebracht, wobei er sich beim zweiten Mal von Amtswegen behindert fühlte. Doch eine Beschwerde wurde vom Verfassungsgerichtshof zurückgewiesen.