Nicht vor 8 Tagen

Wagner soll Rücktritt erst Freitag beantragt haben

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Das Gesuch unterschrieb der Pfarrer angeblich Tage nach dem offiziellen Rückzug. Insidern zufolge ist eine Bischofsweihe weiterhin möglich.

Erst am Freitag soll der Pfarrer von Windischgarsten, Gerhard Maria Wagner, ein Dokument unterzeichnet haben, in dem er Papst Benedikt XVI. gebeten hat, seine Ernennung zum Weihbischof zurückzunehmen. Das berichtet die Internet-Plattform kath.net. Schon am Wochenende hatte Wagner erklärt, dass sein Rückzieher "nicht ganz freiwillig" erfolgt sei.

Schwarz unter Zugzwang
Nicht nur die Medien hätten massiv Druck ausgeübt, sondern auch kirchliche Kreise, zitiert kath.net Wagner. Die Meinung der Dechanten sowie die Meldungen über vermehrte Kirchenaustritte hätten Diözesanbischof Ludwig Schwarz unter Zugzwang gebracht. Bei der Diözese Linz wollte man die Aussagen nicht kommentieren. Wagner habe seinen Rückzug öffentlich erklärt und diesen Schritt selbst gesetzt, hieß es lediglich.

Wagner doch Bischof?
Außerdem soll man sich im Vatikan noch nicht im Klaren darüber sein, wie man mit dem Ansuchen Wagners verfahren wird. Angeblich ist eine Bischofsweihe des Pfarrers von Windischgarsten weiterhin möglich. Die Erzdiözese Wien hat allerdings schon vor Tagen klargestellt, dass der Heilige Stuhl Wagners Bitte um Rücknahme seiner Ernennung entsprochen hat - und das bereits vor einer Woche. Die offizielle Bestätigung im Bulletin des Vatikans steht aber weiter aus.

Predigte doch
Ein Verwirrspiel gab es am Wochenende um Wagners erste Predigt nach der Bischofs-Debatte in Windischgarsten. Am Freitag hatte das Pfarramt zunächst mitgeteilt, dass er die Messe halten werde. Am Nachmittag hieß es dann, er werde bis auf weiteres keinen Gottesdienst in der Gemeinde leiten. Kurzfristig dürfte er sich aber doch umentschieden haben: Entgegen allen Vorzeichen stieg er am Sonntag auf die Kanzel des gut besuchten Gotteshauses.

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