Am Tag nach den Gemeinderatswahlen in der Stadt Salzburg haben die Wahlbehörden am Montag die Vorzugsstimmen ausgezählt.
Dabei stellte sich heraus, dass im Vergleich zur Landtagswahl 2023 klar weniger Zusatzstimmen vergeben wurden: KPÖ-Plus-Frontmann Kay-Michael Dankl kam gestern auf 1.164 Vorzugsstimmen - mehr als jede andere Kandidatin oder jeder andere Kandidat. Bei der Landtagswahl vor elf Monaten hatte er in der Stadt alleine über die Bezirksliste 6.355 Stimmen erreicht.
Nicht ganz 15 Prozent aller Wählerinnen und Wähler haben am Wahlsonntag in der Stadt eine Vorzugsstimme vergeben. Dabei konnte mit Ausnahme der MFG stets der Spitzenkandidat die meisten Stimmen auf sich vereinen. Bei den etablierten Parteien war der Anteil der Vorzugsstimmen-Wähler bei der ÖVP am höchsten und bei der FPÖ am niedrigsten.
SPÖ-"Titelkaiser" mit sechs akademischen Abschlüssen am Stimmzettel
Beim Wahlgewinner SPÖ kam Spitzenkandidat und Vizebürgermeister Bernhard Auinger auf 1.034 Vorzugsstimmen (parteiintern 41,7 Prozent). Platz 2 ging an "Titelkaiser" Tarik Mete mit 585 Vorzugsstimmen (23,6 Prozent), der gleich mit sechs akademischen Abschlüssen auf dem Stimmzettel stand. Mete hatte schon 2019 bei der Nationalratswahl für Aufsehen gesorgt, als er Platz 134 auf der SPÖ-Liste einnahm. Am Ende hatte parteiintern aber nur die damalige Parteichefin Pamela Rendi-Wagner mehr Vorzugsstimmen.
Harte Konkurrenz für Kreibich
Mit harter Konkurrenz hatte ÖVP-Mann Florian Kreibich zu kämpfen: Er erzielte 802 Vorzugsstimmen (38,7 Prozent). ÖAAB-Landesgeschäftsführer Jurica Mustac kam auf Platz 2 auf 185 Stimmen (8,9 Prozent),
Bei der grünen Bürgerliste fielen mit 676 (55,1 Prozent) mehr als die Hälfte aller parteiinternen Vorzugsstimmen auf Spitzenkandidatin und Baustadträtin Anna Schiester, bei der FPÖ gaben 373 Wähler (53,8 Prozent) eine Zusatzstimme für Paul Dürnberger ab. Bei den NEOS kam der Unternehmer Lukas Rupsch auf 104 Vorzugsstimmen (36,1 Prozent), bei der SALZ Listen-Gründer Christoph Ferch auf 180 Stimmen (82,6 Prozent).
Normalerweise werden die Mandate im Gemeinderat gemäß der Reihung auf der Liste vergeben. Erreicht ein Kandidat ein Drittel seiner Parteisumme an Vorzugsstimmen, wird er oder sie jedoch auf Platz eins der Parteiliste gereiht. Erreicht er oder sie mit den Vorzugsstimmen die Wahlzahl - diese lag gestern bei 1.392 - wird er oder sie (wenn nicht ohnehin besser platziert) an die letzte noch wählbare Stelle der Parteiliste gereiht.