FPÖ-Kandidat

Wien: Häupl will Krauss stoppen

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Der Stadtchef pocht darauf, dass er den Personalvorschlag ablehnen kann.

Seine Ernennung ist 
der Innenpolitik-Aufreger. Maximilian Krauss (21), Jus-Student soll für die FPÖ Vize-Stadtschulratspräsident von Wien werden. Doch Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) will das verhindern: Am Freitag erklärte er, dass Krauss das Amt gar nicht übernehmen kann – weil es nicht frei ist. Denn der jetzige blaue Stadtschulrats-Vize Helmuth Günther ist zwar zurückgetreten, Häupl pocht aber darauf, dass nur er ihn absetzen kann. Und das sei nicht geschehen. „Man kann sich nicht auf einen Sessel setzen, der belegt ist“, so Häupl. Indes provoziert Krauss weiter mit radikalen Sagern.


ÖSTERREICH: Michael Häupl macht klar, dass er Sie nicht ernennen will…
Maximilian Krauss: Ich rechne fix damit Vizepräsident zu werden. Ich finde es befremdlich, dass er sich auf einen Formalpunkt zurückgezogen hat und behauptet, mein Vorgänger habe sich noch nicht zurückgezogen. Ich werde sein Gesprächsangebot gerne annehmen, ich warte ja schon seit einigen Tagen darauf.

ÖSTERREICH: Er begründet es auch inhaltlich. Sie haben in Ihren bisherigen Aussendungen teilweise sehr scharfe Aussagen gemacht, haben Michael Häupl als Türken-Bürgermeister bezeichnet…
Krauss: Da habe ich meinen Parteiobmann zitiert…

ÖSTERREICH: Trotzdem haben Sie die Formulierung verwendet. Fällt Ihnen das jetzt nicht auf den Kopf?
Krauss: Wenn mein Parteichef Strache Michael Häupl einen Türken-Bürgermeister nennen darf, dann kann ich das als Junger um so mehr machen.

ÖSTERREICH: Was ist denn ein Türken-Bürgermeister?
Krauss: Das war eine Formulierung im Wahlkampf. Es geht darum, dass beispielsweise am 1. Mai beim Aufmarsch der SPÖ schon mehr Türkei-Fahnen geschwungen werden als österreichische. Und das wünsche ich mir für einen Staatsfeiertag nicht.

ÖSTERREICH: Sie kritisieren, dass türkische Jugendliche oft kein Interesse am Unterricht hätten…
Krauss: Man kann niemanden zwingen, am Unterricht teilzunehmen. Aber man kann den Bezug der Familienbeihilfe an gewisse Leistungen knüpfen. Integration ist sehr wichtig, da soll durchaus auch mit Druck gearbeitet werden. Ein anderes Beispiel ist der verpflichtende Deutsch-Test vor Schuleintritt.

ÖSTERREICH: Oder Deutsch-Pflicht in der Schule?
Krauss: Absolut. Eine Deutsch-Pflicht würde jenen mit Migrationshintergrund helfen, nicht immer in die eigene Sprache zu verfallen. Und die Schüler ohne Migrationshintergrund würden vor Mobbing geschützt, sie müssten sich nicht mehr fragen, ob da über sie getuschelt wird.

(pli)

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