Nach der Sitzung des Stadtsenats ging der Bürgermeister in die Gegenoffensive.
Wien. Die bohrenden Fragen der Rathausopposition in der Sitzung der Stadtregierung wischte Bürgermeister Michael Ludwig einfach vom Tisch: „Ich habe alle Fragen beantwortet, dass freilich die Bundesregierung, vor allem der Finanzminister, im Gegensatz zu Wien und fast allen EU-Staaten nicht rechtzeitig einen Schutzschirm für die Energieversorger aufspannen wollten, müssen andere beantworten.“
Ludwig geht – schwer verstimmt über den „Spin“ der ersten Tage des Streits um die Wien Energie – in die Gegenoffensive.
›Finanzminister redete Wien Energie schlecht‹
Verstimmung. „Vor allem der Herr Finanzminister wird in der nächsten Zeit erklären müssen, aus welchen Motiven er ein kerngesundes Unternehmen wie die Wien Energie in Interviews schlecht geredet hat und so einen schweren Schaden hätte auslösen können“, donnert Ludwig in Richtung Magnus Brunner. Es werde sich bei den bis morgen fertiggestellten Berichten über etwaige „Spekulationsgeschäfte“ der Wien Energie herausstellen, dass es da nichts zu kritisieren gebe.
Im Hintergrund heißt es aus Ludwigs Umgebung, dass er und vor allem der letzte Verbinder zur ÖVP, Stadtrat Peter Hanke, extrem sauer über die „Leger“ Brunners seien: „Jetzt sind auch die letzten in der SPÖ, die sich eine Koalition mit der ÖVP vorstellen hatten können, völlig weggebrochen“, soll Ludwig intern analysiert haben.
Dass die Wiener ÖVP jetzt auch noch per Gutachten die Notkompetenz Ludwigs angreift, ist da nur noch das Tüpfelchen auf dem i.