Wien checkt sich Burgenland-Modell

Pflegende Angehörige sollen angestellt werden

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Das Burgenland stellt pflegende Angehörige beim Land an. Wien will nachziehen.

Wien. Burgenlands Landeshauptmann Peter Doskozil gewann die Landtagswahl vor zwei Wochen mit der Absoluten. Ein Hauptwahlversprechen war auch, pflegende Angehörige beim Land anzustellen. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) will dieses Modell auch für Wien.

Man hätte laut Peter Hacker schon vor zwei Jahren derlei Überlegungen gehabt, scheiterte aber an einer wasserdichten rechtlichen ­Absicherung. „Offensichtlich gibt es im Burgenland einen schlauen Plan, wie man über diese Hürden drüber kommt und daher werden wir das in Wien ­sicher auch anbieten“, so der Gesundheitsstadtrat Peter Hacker am Dienstag im ORF-Magazin „Report“.

Pflege bleibt Baustelle. Wie viele Stellen man finanzieren kann, ist noch unklar. Im Burgenland läuft die Aktion seit November mit derzeit 300 Personen. Sie absolvieren einen verpflichtenden Pflegekurs und sind Teil- oder Vollzeit beim Land angestellt. 1.700 netto gibt es für Vollzeit-pflegende Angehörige der Pflegestufe 5.
In den Pflegestufen 4 sinkt das Einkommen dann auf 1.050 Euro und in der Stufe 3 auf 1.040 Euro. Dafür behält sich das Land einen Teil des Pflegegelds ein.
Zusatzprogramm. Stadtrat Hacker betont, es sei ein gutes Zusatzmodell für Wien, das aber den Personalmangel dennoch nicht löst. Es wurde auch schon angedacht, im Ausland Menschen anzuwerben, wie auch in den 80er-Jahren, als man gezielt Fachkräfte von den Philippinen anwarb.

Arbeitsmarkt-Offensive. Wie berichtet, fördert die Stadt auch in diesem Jahr mit über 77 Millionen Euro Qualifizierungen und Weiterbildungen für Jobsuchende und Beschäftigte. Neben IT, Handwerk und Gastro ist die Ausbildung im Pflegebereich besonders im Fokus der Stadt.

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