Wiens Müllabfuhr besitzt einen Saab-Jet, einen Heli und eine Apollo-Kapsel.
Wien. Wer in die große Halle der MA 48 in der Hernalser Richthausenstraße kommt, traut seinen Augen nicht. Wiens Müllabfuhr besitzt einen Saab-105-Abfangjäger, ein Oldtimer-Flugzeug und einen eigenen Helikopter – allesamt im Knallorange der MA 48 gespritzt. Daneben steht ein originalgetreuer Nachbau einer Mondlandekapsel aus dem Apollo-Raumfahrtprogramm.
Airforce für die Kehrforce. Die Wiener Müllabfuhr, die sich selbst gerne als „Kehr-Force“ bejubelt, betreibt also eine eigene kleine Air-Force. Nach den umstrittenen Oldtimern, die die MA 48 durch ihre Lehrlinge restaurieren ließ und die sogar auf Steuerzahlerkosten angemeldet wurden, um bei Oldtimer-Rallyes privat gefahren zu werden, setzt Josef Thon, Chef der MA 48 und Ehemann von Umweltstadträtin Ulli Sima, jetzt offenbar noch einen Skandal drauf.
FP-Niegl erstattet Anzeige. „Es reicht. Wir bringen jetzt das gesamte Arsenal von Anfragen und Anträgen im Gemeinderat bis zur Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft in Stellung. Das ist wohl ein klarer Fall von Missbrauch von Steuergeld“, ärgert sich FPÖ-Gemeinderat Michael Niegl.
Auf ÖSTERREICH-Anfrage erklärt die Sprecherin der MA 48, dass an diesen Geräten 32 Lehrlinge geübt hätten, die Flugzeuge seien gratis, der Heli zum Metallschrottpreis zur Verfügung gestellt worden. Wozu die Müllabfuhr Flugzeugmechaniker braucht, blieb freilich offen … Josef Galley
