Seit 9.9. wird wieder an der Börse gezockt

Wien Energie holt sich einen Persilschein

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67.000 Einzel-Geschäfte der Wien Energie wurden geprüft – keine Straftaten entdeckt.

Wien. Immer wenn es heikel wird bei der Wien Energie, tritt Aufsichtsratschef Peter Weinelt statt Michael Strebl, dem eigentlichen CEO, vor die Medien.

Bericht an Bund über Spekulation vorgelegt

Jetzt präsentierte Weinelt mit Michael Sponring, Österreich-Chef von PwC und Friedrich Jergitsch von Freshfields den Kontrollbericht über jene Börsendeals, die 1,4 Mrd. Euro Haftung von Wien und zwei Milliarden – noch nicht abgeholte – Kreditzusagen vom Bund nach sich zogen.

Die Botschaft des Berichts, für den die Vermögensberatung Ithuba 67.000 Einzelgeschäfte geprüft hatte: „Es gibt keine Straftaten, keine Börsengeschäfte, die mehr waren als die handelsübliche Absicherung. Die Vorgangsweise war alter­nativlos.“

Weinelts trotzige Reaktion: „Hätten wir am Schwarzen Freitag im August am Spotmarkt gehandelt statt mit besicherten Börse-Deals, für die statt der normalen rund 9 Millionen Euro pro Tag plötzlich irre 1,75 Milliarden Besicherung fällig wurden, wäre der Strompreis für Endverbraucher jetzt bei 1,10 Euro statt bei 30 Cent ohne Netz- und sonstige Kosten.“

Wieder im Börse-Biz. Obwohl jetzt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt, ließ Weinelt dann eine Bombe platzen: „Seit 9. September sind wir an der Börse wieder für Großkunden aktiv. Gestern zahlten wir einen zweistelligen Millionenbetrag an Margins, also Besicherungen ein, die Tage zuvor floss ähnlich viel Geld zurück an uns. Das schwankt täglich.“ Das wird die Staatsanwälte ­sicher freuen …

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