Der Führschein für Kampfhunde ist fix. Betroffen sind rund 2.500 Tiere. Hier die Liste der betroffenen Rassen.
Ab dem 1. Juli 2010 ist in Wien der Führschein für Kampfhundehalter Pflicht. Betroffen von der Regelung sind Halter der Hunderassen Rottweiler, Pitbullterrier, Bullterrier, Staffordshire Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Mastino Napoletano, Mastin Espanol, Fila Brasileiro, Argentinischen Mastiff, Mastiff, Bullmastiff, Tosa Inu und Dogo Argentino - inklusive entsprechender Mischlinge.
Dies beschloss am Montag der Wiener Landtag und entsprach damit dem Wunsch der Bevölkerung, die sich bei der Volksbefragung mit einer überwältigenden Mehrheit von 89 Prozent für den Führerschein ausgesprochen hatte.
Kein Führerschein für Personen unter 16 Jahren
Die rund
2.500 Tiere auf der Liste machen rund fünf Prozent der Hundepopulation aus,
sind jedoch für 25 Prozent der Bisse verantwortlich. Die Liste kann
mittelfristig um Schäferhund, Dobermann und Dogge erweitert werden. Für
Tierhalter, die bereits einen der indizierten Hunde besitzen, gibt es ab 1.
Juli eine einjährige Übergangsfrist, bis sie die Prüfung zum Führschein
absolviert haben müssen - als Trostpflaster ersparen sie sich ein Jahr
Hundesteuer. Bei neu angeschafften Hunden ist der Schein innerhalb von drei
Monaten zu machen, wenn das Tier mindestens sechs Monate alt ist - ohne das
Leckerli der eingesparten Hundesteuer.
Personen unter 16 Jahren bleibt der Führschein verwehrt. Sie werden künftig mit keinem Kampfhund mehr in Wien "äußerln" gehen dürfen. Dasselbe gilt für Menschen, die bereits wegen Gewaltdelikten vorbestraft sind. Zum Handkuss kommt dabei nicht nur der offizielle Halter, sondern jeder, der sich mit einem dieser Hunde auf Wiens Straßen bewegen will. Kontrolliert wird der Besitz des Führscheins in Schwerpunktaktionen von Polizei und Magistrat, wobei ein Fehlen des Dokuments mit einer Verwaltungsstrafe geahndet wird. Diese beginnt ab rund 100 Euro, wobei der theoretische Maximalstrafrahmen bei 14.000 Euro liegt.
Zwei Versuche
Die Ablegung der Prüfung wird 25 Euro kosten. Neben
dem praktischen Umgang mit dem Tier im Alltag wird in einem theoretischen
Teil Wissen über Haltung, Ausbildung, Gesundheit und gesetzliche
Vorschriften vermittelt. Zweimal darf man bei der Prüfung antreten, wobei
beim zweiten Versuch ein Amtstierarzt mit von der Partie ist - bei erneutem
Versagen droht die Abnahme des Tieres.
Für auswärtige Besucher, die einen Kampfhund ihr Eigen nennen und diesen in der Bundeshauptstadt mit sich führen wollen, bedeutet die Neuregelung, dass sie ihrem vierbeinigen Begleiter einen Maulkorb anlegen müssen. Entscheidend für diese Ausnahmeregel ist der Meldewohnsitz des Halters.