Bezirk Neusiedl am See

Wirbel um Facebook-Seite der ÖVP

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Ärztekammer wies Behauptung auf Seite als "Falschinformationen" zurück.

Eine Facebook-Seite, hinter der die ÖVP Bezirk Neusiedl am See steht, sorgt im Burgenland für Wirbel. Auf der Seite "Hilfe! Unsere Gesundheitsversorgung ist krank" wurde laut ORF Burgenland die Behauptung aufgestellt, dass Kinder unter 14 Jahren nicht in Akutordinationen behandelt werden dürfen. Die Ärztekammer wies diese Behauptung als "Falschinformationen" zurück.
 
Lediglich an Krankenhausstandorten, an denen es eine Kinderabteilung gibt - also Eisenstadt und Oberwart - würden Kinder bis 14 Jahren nicht primär in der Akutordination behandelt, sondern direkt in der Kinderambulanz, stellte die Ärztekammer klar. Zu der Facebook-Seite zeigte sich die Kammer bestürzt: "Mit derartigen unrichtigen Aussagen bzw. Suggestivfragen sollen Burgenländerinnen und Burgenländer offenbar bewusst verunsichert werden." Die Behauptung bezüglich der Behandlung von 14-Jährigen war am Dienstag nicht mehr online.
 

Einstellung der Seite gefordert

SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Dax forderte in einer Aussendung die Einstellung der Seite. "Ich hoffe, dass ÖVP-Obmann Thomas Steiner sofort Konsequenzen zieht und die 'Fakenews-Politik' der ÖVP einstellt", so Dax. FPÖ-Klubobmann Geza Molnar sprach von einem "vorsätzlichen Versuch, mit dem Platzieren von Unwahrheiten politisches Kleingeld zu machen".
 
Seitens der ÖVP verteidigte der Landtagsabgeordnete Markus Ulram gegenüber der APA die Facebook-Seite. Er habe die strittige Behauptung bereits in der vorigen Landtagssitzung thematisiert, damals sei die Aussage unwidersprochen geblieben. Die Information bezüglich der 14-Jährigen stamme von einem Vortrag der Burgenländischen Gebietskrankenkasse.
 

Informations-Plattform

Die Seite sei seit etwa zwei bis drei Wochen in Betrieb und diene dazu, die Bevölkerung zu informieren und eine Plattform zu bieten. Sie soll weiterhin online bleiben.
 
Ulram kritisierte, dass es im Vorfeld der Einrichtung der Akutordination keine Informationen an die Bevölkerung gegeben habe. Er bezweifelte, dass im Bezirk Neusiedl am See mit der Akutordination und dem Visitenarzt das Auslangen gefunden werden könne. Dies sei durch die Größe des Bezirks bedingt. Er forderte in dem Zusammenhang die 24-Stunden-Öffnung der Unfallambulanz Frauenkirchen.
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