Das sagt ÖSTERREICH

Warum dieser Besuch ein Erfolg war

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Der Besuch von Sebastian Kurz bei Donald Trump wurde erwartungsgemäß zur großen Show für un­seren Kanzler. Der US-Präsident begrüßte Kurz fast schon freundschaftlich, tätschelte ihn sogar am Knie. Vor den Kameras gab es nur lobende Worte: Die Beziehungen zwischen Österreich und den USA seien „great“. Bei Kurz faszinierte Trump scheinbar vor allem, dass er ein „very young guy“ sei.

Die persönliche Chemie zwischen den beiden dürfte jedenfalls passen. Am Ende des 70-minütigen Besuchs gab es sogar noch ein „Daumen hoch“ von Trump in Richtung Kurz. Marketingtechnisch war dieser Besuch für den Kanzler jedenfalls ein echter Coup.

Inhaltlich dürfte es hinter den Kulissen dann doch etwas härter zur Sache gegangen sein (siehe Story auf Seite 6). Trump ist mit Europa auf Konfrontationskurs – das bekam auch Kurz zu spüren. Große politische Würfe waren von dem Treffen aber ohnehin nicht zu erwarten.

Dieser Termin wird 
 Österreich nützen

Dem Kanzler ist es mit diesem Besuch jedenfalls gelungen, Österreich im Weißen Haus (zumindest kurzfristig) ins Rampenlicht zu rücken. Dafür gebührt ihm ein großes Lob. In Washington weiß man jetzt zumindest, dass es in Österreich neben Arnold Schwarzenegger und Sound of Music auch noch einen jungen, sympathischen Bundeskanzler gibt, mit dem man (potenziell) gut zusammenarbeiten kann.

Und es wäre nicht Kurz, wenn er das nicht zu seinem und Österreichs Vorteil nützen wird. Immerhin hat er Trump gleich einmal nach Wien eingeladen. Gut möglich, dass wir schon bald einen USA-Russland-Gipfel in Österreich haben.

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