Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Hut ab - und ein Danke an Marcel Koller

Zugegeben: Der wochenlange Poker  war ärgerlich, die Fast-Einigung mit dem FC Nürnberg und die Beinahe-Einigung mit der Schweiz für einen Teamchef ein wenig unwürdig.

Deshalb hat es von ÖSTERREICH - und von den Fans - zu recht harte Kritik gegeben.

Aber die Entscheidung von Marcel Koller, als Teamchef in Österreich zu bleiben, verdient nicht nur Respekt sondern auch ein ehrliches "Danke". Hut ab vor einem Trainer, der sich nach wochenlangem Poker nicht für das Geld sondern für das Herz entscheidet. Und ein ehrliches "Danke" an einen Schweizer, der sein Herz an unser Österreich "verloren" hat.

Marcel Koller hat mit unserem Team noch nicht den großen Erfolg gehabt. An der WM-Quali ist er - ganz knapp - gescheitert, in entscheidenden Spielen hat die Routine zum Siegen gefehlt. Aber Koller hat mit viel Engagement und guter Menschenführung aus Jung-Stars wie Alaba und "Schwierigen" wie Arnautovic ein für die Zukunft viel versprechendes Team geformt. Dass er diesen Weg in die Zukunft nun selbst geht, verdient Hochachtung.

Marcel Koller hat - nach langem Poker, der uns alle genervt hat - den Charakter gezeigt, den ein Nationaltrainer haben muss. Er ist seinen Spielern (und auch manchem Ösi-Trainer) mit gutem Beispiel voran gegangen: Nicht das Geld zählt, sondern die Aufgabe.

Ich habe in einem Kommentar geschrieben: Man sollte nicht "Söldner" zu Teamtrainern machen sondern Menschen mit Herz. Nach dieser Entscheidung gegen Millionen und sogar gegen "seine" Schweiz ist Marcel Koller kein "Söldner" mehr - er ist ein Teamchef mit Herz. Ein Vorbild für die Jugend - und für "seine" Spieler.

Wir sollten Marcel Koller zum "Ehren-Österreicher" machen. Menschen mit Charakter fehlen unserem Fussball. Ich finde: Koller hat sich jetzt die EURO-Qualifikation verdient. Hoffentlich schafft er sie.

So oder so: Danke, Marcel !

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