Sieg macht stolz auf Österreich
Was für ein Tag! Was für ein Sieg für Österreich! Nach 48 Jahren haben wir endlich wieder einen Song Contest gewonnen. Nicht mit einem Blödel-Song oder mit einer Schnulze – sondern mit einem mutigen Statement.
Conchita Wurst ist das Beste, was unserem Land passieren konnte. Sie/Er ist jemand, der sich zu seinem Anderssein bekennt, der alle Existenzprobleme dieses Mutes erlebt und gemeistert hat, der alle Vorurteile mit einer Überdosis Sympathie besiegt hat. Mit der rot-weiß-roten Fahne in der Hand.
Wir Ösis hatten zuletzt mit jeder Menge Vorurteilen zu kämpfen. Dass wir angeblich Nazis sind, alle Strache wählen, dass wir zu intolerant sind, zu verzopft.
Und dann schickt ausgerechnet Österreich einen bekennenden Schwulen zum Song Contest und erobert mit ihr/ihm die Herzen von ganz Europa. Wir haben endlich die Welt gerockt!
12 Punkte von Israel – ein Traum, 12 Punkte von Italien und Griechenland, 12 Punkte vom Mutterland der Popmusik, England, von Irland und Spanien – man könnte heulen vor Freude.
Der Auftritt von Conchita hat Europa wahrscheinlich stärker verändert als Tausende Politiker-Reden. Noch selten hat jemand vor 100 Millionen Menschen so ein sympathisches Plädoyer der Toleranz gehalten. Conchita wurde zu einer Siegerin der Herzen, zur Botschafterin der Toleranz.
Gratulation an den ORF, der diese Sternstunde für Österreich ermöglicht hat. Bravo an Edgar Böhm, an Kathi Zechner, die einen Triumph für „mutige Unterhaltung“ feiern. Bravo an Alex Wrabetz für diesen Mut.
Ein millionenfaches Danke aber vor allem an Conchita, die mit ihrem Auftritt unserem Land ein neues Image gibt. Österreich hat gezeigt, wie man in Zeiten von Anti-Schwulen-Hetze und Kriegs-Hetze in Russland & Co. ein Statement für Toleranz, Frieden und Sympathie setzt. Wir können stolz sein – auf Conchita, auf den ORF, auf Österreich.