So bleibt die Griechen-Hilfe völlig sinnlos
Chaos statt Reform. Die griechische Tragödie nimmt kein Ende. Gerade noch hat Europa signalisiert, dem bankrotten Land weitere Hilfe zukommen zu lassen, schon geht Griechenland erneut im Chaos unter.
Ein nahezu lückenlos eingehaltener Generalstreik, blutige Unruhen, brennende Barrikaden – einer raschen Gesundung der Wirtschaft ist das wohl kaum förderlich. (Auch weil dadurch einer der letzten funktionierenden Erwerbszweige des Landes, der Tourismus, weiter beschädigt wird.)
Dabei ist der Zorn der Bevölkerung, die das Gefühl hat, für das Versagen anderer zu bluten, gar nicht unverständlich. In Griechenland gibt es anteilsmäßig ungleich mehr Superreiche als in Österreich, die alle unangetastet bleiben. Außerdem können die Menschen nichts für den historischen Fehler der EU, ihr Land in den Euro-Verbund aufzunehmen.
Perspektiven. Woran es fehlt, sind Politiker – in Athen und in Brüssel –, die fähig sind, der Bevölkerung zu erklären, wie wichtig die Reformen für ihr Land sind und die Perspektiven eröffnen. Den einfachen Griechen ist es „wurscht“, ob sie das „gemeinsame Europa“ gefährden. Sie wollen wissen, wann sie wieder normal leben können.