Das sagt Österreich

Diese Lösung ist (leider) typisch österreichisch

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Spätestens seit Dienstag diskutiert das ganze Land über den Karfreitag. 

Ist das eine faire Lösung? Oder eine „Verarschung der Arbeitnehmer“ (O-Ton Gewerkschaft)?

Statt einem halben Feiertag wird der Karfreitag jetzt komplett gestrichen. Stattdessen bekommen die Arbeitnehmer einen „persönlichen Feiertag“. So weit, so gut. Das Problem dabei: Dafür muss man sich künftig Urlaub nehmen, was das Urlaubskontingent schmälert. Klingt nicht nur verwirrend, ist es leider auch.

Für die Wirtschaft (und alle Shopper) ist die neue Lösung zweifelsohne besser als jene mit einem halben Feiertag. Die Geschäfte können an einem der umsatzstärksten Tage ohne erhebliche Mehrkosten offenhalten. Allerdings: Der zusätzliche Bürokratie-Aufwand, der sich durch die komplizierte Regelung mit dem „persönlichen Feiertag“ ergibt, lässt sich noch nicht abschätzen – und dürfte wohl ziemlich hoch werden.

Für die Arbeitnehmer ist die neue Regelung zwar keine Verschlechterung zum Zustand vor dem EU-Urteil – aber eben auch keine Verbesserung! Da hätten Regierung (und Unternehmen) durchaus mehr Größe zeigen können. Die Produktivität steigt, die Wirtschaft brummt: Ein zusätzlicher Feiertag wäre ein durchaus positives Zeichen an die österreichischen Arbeitnehmer gewesen. Und hätte obendrein der Opposition bei ihrer Kritik gegen die „Sozialabbau-Regierung“ den Wind aus den Segeln genommen.

Die jetzige Lösung ist wieder einmal eine typisch österreichische. Sie tut niemandem wirklich weh, bringt aber auch niemandem etwas – leider!

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