Das sagt Österreich

Mit Rot-Pink hat Ludwig "Gspür" bewiesen

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Wien ist seit gestern rosarot. Offiziell hat Bürgermeister Michael Ludwig zwar erst den Startschuss für Verhandlungen mit den Neos gegeben. Hinter den Kulissen ist die rot-pinke Polit-Ehe freilich so gut wie gelaufen.
 
Denn bei den Inhalten werden sich SPÖ und Neos in den kommenden Wochen (Turbo-Ludwig will die ­Koalition ja bereits Mitte November präsentieren) relativ schnell einig sein. Es wird ein rotes Regierungsprogramm mit pinken Pünktchen.
 
Für die Stadt kann Rot-Pink jedenfalls nur gut sein. Eine progressive, sozialliberale Regierung mit Bildungs-, Digitalisierungs- und Wirtschaftsschwerpunkt kann Wien in vielen Bereichen wieder auf die Überholspur führen.
 
Ludwig hat mit dieser neuen Koalition „Gspür“ bewiesen. Die rot-grüne Stadtregierung hat ihren Charme der ersten Jahre längst verloren gehabt. Die Grünen haben die Mehrheit der Wiener mit Schnapsideen wie Pop-up-Radwegen und Gürtelpool längst gegen sich ­aufgebracht (was zuletzt auch am Image der SPÖ genagt hat).
 
Der Bürgermeister schlägt mit Rot-Pink gleich drei Fliegen mit einer Klappe:
  • In Wien schwächt er die Grünen und kann beweisen, dass die SPÖ Klimapolitik auch ohne sie schafft.
  • Er stärkt die Neos (die sich jetzt als regierungs­fähig profilieren können) und ärgert somit die ÖVP.
  • Und schließlich eröffnet er der SPÖ auf Bundes­ebene mit Rot-Pink eine Alternative zu Türkis-Grün.
Fest steht: Michael Ludwig ist jedenfalls schon jetzt der große Gewinner von Rot-Pink.
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