Das sagt ÖSTERREICH

Verhaftung als Symbol für Hass im Land

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner. 

Es war einmal eine Zeit, da war Österreich eine Insel der Seligen. Da konnten wir mit der oe24.TV-Kamera den Kanzler beim Spaziergang in der City filmen und weit und breit war kein Polizist, aber auch kein Demonstrant zu sehen.

In wenigen Wochen hat sich das Bild vom friedlichen Österreich, in dem sich alle -sogar die politischen Gegner - respektieren, gewandelt. Mittlerweile regiert der politische Hass -im U-Ausschuss, im Parlament sogar beim Stelzenessen im Schweizerhaus.

Freitag wurde unser oe24.TV-Reporter Mike Vogel von der Polizei brutal "in Verwahrsam" genommen. Es wurden ihm Handschellen angelegt. Er wurde mit Blaulicht in eine Polizeiwachstube gefahren. Und das alles nur, weil er von einem Pressetermin (!) des Kanzlers berichten wollte und dabei zwischen die Fronten von 50 "Kurz muss weg"-Demonstranten und Polizisten geriet.

Was Freitag in Salzburg geschah, ist ein Tiefpunkt der Regierung Kurz. Ein Journalist wurde während seiner Berichterstattung von einer Demo -so wie bei Orbán, Putin oder in China - brutal verhaftet, verletzt, an der Liveübertragung gehindert.

Der Vorfall zeigt auch, dass die politische Stimmung im Land außer Kontrolle gerät. Die warnenden Worte des Präsidenten am Freitag kommen fast zu spät. Aber er hat recht: Wir müssen zu einer Deeskalation der Worte finden.

Die aggressiven Demos, die jeden Kanzlerauftritt fast unmöglich machen, sind ebenso respektlos wie das Verhalten der Regierung gegenüber dem Parlament und dem Verfassungsgerichtshof.

Österreich braucht wieder das konstruktive Miteinander -nicht das zerstörerische Gegeneinander.

So kann's nicht weitergehen in Österreich. Wir brauchen einen Neustart.  

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