Das sagt ÖSTERREICH

Werden wir wie unser Team: ein Land der Verlierer?

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Ich bin fast immer Optimist – aber sieht man sich den Zustand von Europa und Österreich an, muss einem angst und bange werden vor diesem Sommer und der nächsten Zukunft.

In Europa sind die Selbstmord-Attentäter unterwegs. Die Sprengstoff-Irren der ISIS wurden von den Irren der Politik abgelöst. Gibt es dümmere Politiker als David Cameron, die ein ganzes Land mit einem EU-Austritts-Referendum in Krise und Spaltung führen? Und gibt es dümmere Wähler, die glauben, Wohlstand, Aufschwung und Frieden auf einer Insel im Alleingang sichern zu können?

Europa war schon vor dem Brexit-Referendum angeschlagen – aber jetzt wird‘s dramatisch: Die Wirtschaft verunsichert, kein Aufschwung in Sicht, keine Reformen, keine Solidarität – wer soll den Kontinent aus der Krise führen? Merkel? Hollande? Weit und breit keine Hoffnung in Sicht.

Und wir Österreicher? Bei uns ist die Hoffnung auf Reformen, Aufschwung, Neustart längst kaputt.

Der neue Kanzler hat am Parteitag nicht mehr zu bieten als ein Feuerwerk an leeren Wort-Seifenblasen – keine einzige KONKRETE Reform-Ansage. Während für einen Regierungs-Neustart und Neuwahlen der Mut fehlt, dürfen wir die absurde Schlammschlacht Blau gegen Grün bei der Präsidenten-Wahl wiederholen – weil unser Land zu blöd ist, wenigstens die Stimmen richtig auszuzählen.

Wenn wir bei dieser Absurd-Wahl dann diesmal der Radikalere der beiden gewinnt, was zu befürchten ist, haben auch wir den Öxit-Streit im Land, unser Anti-EU-Referendum, Hass, Spaltung, Absturz.

Es ist zum Verzweifeln mit dem Österreich von heute – wie mit unserem Fußballteam. Geblieben ist vom Traum des Wunderteams nur ein Kater mit Frust und Ernüchterung. Wir sind wieder Verlierer. Leider.

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