Drohungen, ein wilder Streit: 3 Tage vor Veröffentlichung des Ibiza-Videos lagen in der Täter-Clique im Mai 2019 die Nerven blank - oe24.at hat auch diese brisante Zeugenaussage vor der Kripo.
Heinz-Christian Straches Sicherheitschef R. soll in Rage geraten sein, als er kurz vor der Veröffentlichung des Ibiza-Videos im Mai 2019 von der jetzt unmittelbar bevorstehenden Umsetzung der spektakulären Pläne seiner Bekannten hörte: Anwalt M., der seine Mittäterschaft bereits gestanden hat, und auch der zweite mutmaßliche Haupttäter, Detektiv H., seien vom Bodyguard massiv bedroht worden.
Zitat aus der auch oe24.at vorliegenden Zeugenaussage, die der Investigativplattform "Fass ohne Boden" (https://www.fass-ohne-boden.at/) zugespielt worden ist: "Drei Tage vor der Veröffentlichung drohte dieser R. in der Rechtsanwaltskanzlei des M., dass die Kripo zwei bis drei Kilo Kokain in den Autos von M. und dem Detektiv H. finden wird, wenn irgendein Verdacht auf ihn falle."
Strache bereits seit 2015 ausspioniert?
Unangenehm für Straches Ex-Bodyguard, der auch bei der Wiener Polizei arbeitet und erst seit September vom Dienst suspendiert ist: "M. und H. haben diese Drohung auf Video", berichtet der Zeuge vor den Ermittlern des Bundeskriminalamts. Und die Auskunftsperson berichtet den Kriminalisten auch: Von einem mutmaßlichen Komplizen des Detektivs H. hätte der Zeuge erfahren, dass der Ex-Sicherheitschef des früheren Vizekanzlers "dem Anwalt M. schon seit 2015/2016 Informationen aus dem Bereich Strache zukommen ließ".
Zeuge spricht über brisante Fotos
Die Aussage ist auch aus einem weiteren Grund von größerer Bedeutung: So berichtet der von der Kripo befragte Zeuge nicht nur ganz konkret über Zahlungen des "Vereins für politische Schönheit" an Detektiv H. und von den guten Kontakten von Straches Ex-Sicherheitschef nach Bosnien, sondern auch von weiteren interessanten Fotos. Diese Bilder sollen einen bekannten FPÖ-Politiker bei der Übernahme eines Kuverts in einer Wiener Tiefgarage zeigen . . .