Vorwürfe der WKStA brechen zusammen

oe24 enthüllt: Die geheime Karmasin-Aussage

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Ex-Ministerin Sophie Karmasin entlastet ÖSTERREICH und Kurz: Kein Tatplan, kein Inseraten-Deal gegen Umfragen.  

Am 3. März wurde Ex-Ministerin Sophie Karmasin von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft einvernommen und danach festgenommen. Seitdem sitzt Karmasin in U-Haft. Oe24 liegt nun erstmals die komplette „Beschuldigtenvernehmung“ von Karmasin vor – und die lässt die Vorwürfe der WKStA gegen ÖSTERREICH und Ex-Kanzler Sebastian Kurz völlig in sich zusammenbrechen. Auf elf Seiten entlastet die Ex-Ministerin darin sowohl ÖSTERREICH als auch Kurz.

Inseraten-Package "kann ich ausschließen"

Auf den Vorhalt der Staatsanwaltschaft, ob es einen Umfrage-Deal zwischen Finanzministerium und ÖSTERREICH gegeben hätte, antwortet Karmasin deutlich: „Meiner Erinnerung nach ging es sicher nicht um Geld, ich habe diesbezüglich ja keine Handhabe.“ Die Staatsanwälte fragten Karmasin dann, ob es ein „Package“ gegeben hätte, wo es Zusagen für Inseratenaufträge gegeben hätte. Auch hier entlastet Karmasin ÖSTERREICH komplett: „Das kann ich ausschließen.“ Ihrer Erinnerung nach ging es lediglich um Exklusivgeschichten. „Das sind übliche Dinge, wonach man Medien gelegentlich mit Exklusivgeschichten versorgt.“

Karmasin zu Beinschab: "Nichts davon ist wahr"

Karmasin schießt sich in ihrer Aussage hingegen auf Meinungsforscherin Sabine Beinschab, die einst ihre beste Freundin war, ein: „Ich musste feststellen, dass Frau Beinschab einiges (bis heute) scheinbar völlig missverstanden hat, historische Zusammenhänge falsch aneinanderreiht, aber eben auch falsche bzw. haltlose Behauptungen, und zwar: unsubstantiiert, aufstellt.“ Den Vorwurf, dass Beinschab von Karmasin bezüglich Umfragen „Vorgaben“ erhalten habe, weist die Ex-Ministerin entschieden zurück: „Nichts davon ist wahr.“

"Es gab keinen Tatplan"

Neben ÖSTERREICH entlastet Karmasin aber auch Ex-Kanzler Sebastian Kurz. Den von der WKStA konstruierten „Tatplan“ hätte es laut Karmasin nie gegeben: „Ich bestreite daher nach wie vor mit entsprechender Vehemenz, dass mir Herr Sebastian Kurz zu irgendeinem Tatplan überredet hat.“

Karmasin weiter: „So möchte ich an dieser Stelle daher nochmals ausdrücklich festhalten, dass ich an keinem gemeinsamen „Tatplan“ mitgewirkt habe, zu keinem solchen – von wem auch immer – überredet worden bin, einen solchen aber auch nicht gekannt habe (so es diesen gegeben hat) und daher auch nicht an einem solchen aktiv mitgewirkt haben kann.“ Sie habe lediglich den Kontakt zwischen Ex-Finanzministeriums-Generalsekretär Thomas Schmid und Beinschab hergestellt.

"Kann nichts zugeben, was ich nicht gewusst habe"

Am Ende ihrer Einvernahme lässt Karmasin dann noch eine Bombe platzen: Mit ihrer Festnahme konfrontiert – mit der die WKStA scheinbar den Druck auf Karmasin erhöhen wollte, um im Sinne der Ermittler auszusagen – antwortet die Ex-Ministerin: "Auch wenn ich jetzt mit einer Anordnung zur Festnahme konfrontiert bin, kann ich nichts zugeben, was ich tatsächlich nicht einmal gewusst habe. Die Antwort ist daher: Nein, ich habe das weder gewusst, noch war ich diesbezüglich eingebunden.“

Hier finden Sie die Einvernahme von Sophie Karmasin im Wortlaut:

Karmasin: Das komplette Aussageprotokoll im Wortlaut
  

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