Fall wurde publik

Zwei FPÖ-Abgeordnete prügelten sich

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Sommer 09: Zwei FPÖ-Landtagsabgeordnete sollen in eine Schlägerei verwickelt worden sein.

Der Wiener FPÖ-Landtagsabgeordnete Johann Gudenus und der freiheitlicher Nationalrat Werner Herbert sind im Sommer in eine Schlägerei in Wien verwickelt gewesen. Peter Pilz, Grünen-Fraktionsführer im Untersuchungsausschuss, erwähnte diesen Fall am Dienstag bei der Befragung des Staatsanwalts Thomas Vecsey. FPÖ-Fraktionsführer Martin Graf bestätigte den Vorfall und sprach von "Notwehr" - die beiden hätten ihre Partnerinnen verteidigt.

22. Bezirk
Der Zwischenfall ereignete sich laut Graf bei einer Parteiveranstaltung im 22. Wiener Gemeindebezirk, bei der er selbst nicht anwesend war. Die Partnerinnen von Gudenus und Herbert - eine der Frauen sei hochschwanger - sollen im Anschluss an die Veranstaltung die Toilette aufgesucht haben und seien dabei von einem Unbekannten sexuell belästigt worden. Gudenus habe daraufhin versucht zu schlichten.

Graf: "Heroischer Akt"
Es sei jedoch zu einem Wortwechsel gekommen und in Folge hätten zwei Betrunkene auf sie eingeschlagen, so Graf. Die beiden FPÖ-Mandatare seien nicht alkoholisiert gewesen und hätten "in Notwehr" gehandelt: "Das ist das Mindestmaß an Zivilcourage", zeigte sich Graf empört und bezeichnete dies als "heroischen Akt".

Ermittlungen im Gang
Eine der Frauen habe Pfefferspray dabei gehabt, mit dem man sich dann auch gewehrt habe. Inzwischen sei auch die von ihnen verständigte Polizei eingetroffen. Aufgrund des Pfefferspray-Einsatzes werde nun gegen die zwei FPÖ-Mitglieder wegen Körperverletzung ermittelt, so der Dritte Nationalratspräsident. Verärgert zeigte er sich auch darüber, dass Herbert in den Unterlagen als Zeuge geführt werde, jedoch als Beschuldigter einvernommen worden war.

Noch kein Auslieferungsansuchen
Pilz machte den Fall publik, da dem U-Ausschuss sämtliche Unterlagen zu Ermittlungen über Abgeordnete übermittelt worden waren. Pilz zeigte sich vor Journalisten erstaunt darüber, dass dem Parlament noch kein Auslieferungsansuchen für den FPÖ-Abgeordneten vorliegt.

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