Wahl 06

Politische Landschaft umgekrempelt

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Keine Partei blieb auf ihrem Platz.

Keine Partei blieb bei der Nationalratswahl vom 1. Oktober auf dem bei der Wahl 2002 eroberten Platz. Die SPÖ nahm der ÖVP den ersten Platz wieder ab - und die Grünen schafften es mit Hilfe der Wahlkarten-Stimmen doch erstmals auf den dritten Platz. Die FPÖ ist damit erstmals seit ihrem Bestehen nur mehr viertstärkste Kraft. Stärkste und zweitstärkste Partei sowie Dritter und Vierter liegen allerdings so nah beieinander wie noch nie zuvor. SPÖ (35,34) und ÖVP (34,33) trennen nur 1,01 Prozentpunkte, Grüne (11,05) und FPÖ (11,04) nur 0,01 Prozentpunkte. Weit abgeschlagen ist die fünfte Parlamentspartei, das BZÖ, mit 4,11 Prozent.

Der FPÖ-Abspalter BZÖ - der das erhoffte Direktmandat in Kärnten nicht erreichte - schaffte es nur knapp über die Vier-Prozent-Hürde in den Nationalrat. Damit sind erstmals seit dem Abschied des LIF im Jahr 1999 wieder fünf Parteien im Nationalrat vertreten.

Steiermark kein "Trendland" mehr
Außerdem hat bei dieser Nationalratswahl die Steiermark ihren Ruf als "Trendland" verloren: Erstmals seit 1945 haben die Steirer die Parlamentsparteien nicht entsprechend ihrem österreichweiten Stärkeverhältnis gereiht. Denn mit den Wahlkarten kam in der Steiermark die ÖVP auf den ersten Platz, während die FPÖ dort knapp vor den Grünen blieb.

Nichts verändert hat die heurige Wahl an der Stärke der "Lager": Wie schon seit 1986, dem Einzug der Grünen, gibt es weiterhin keine rot-grüne Mehrheit im Nationalrat - aber eine rechts-konservative der jetzt drei Parteien ÖVP, FPÖ und BZÖ. Die gab es bei den meisten Wahlen in der Zweiten Republik, ausgenommen die Jahre der SPÖ-Absoluten bei den drei Wahlen 1971, 1975 und 1979.

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