Uni-Salzburg

Professoren weisen Plagiatsvorwurf gegen Kollegen zurück

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In einem offenen Brief wiesen am Dienstag Vertreter der Universität Salzburg Vorwürfe des Salzburger Medienwissenschafters Stefan Weber zurück.

Demnach soll der emeritierte Salzburger Kirchenhistoriker Prof. Franz Ortner in seinem im Vorjahr erschienen Buch "Salzburgs Bischöfe in der Geschichte des Landes" etwa 50 Seiten "nahezu wortwörtlich" aus einem kirchengeschichtlichen Lexikon abgeschrieben habe.

Bischofsbiographien abgeschrieben
Weber hatte dem Professor am 25. Oktober vorgeworfen, für das im Vorjahr erschienene Buch zwölf von insgesamt 14 Bischofsbiografien fast wortwörtlich aus einem 1983 erschienenen Lexikon abgeschrieben zu haben. Da auch Interpretationen übernommen worden seien, sei dies eindeutig ein Plagiat, so Weber.

Webers Behauptungen seien "ungenau, rufschädigend und oberflächlich recherchiert", stellten der Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät Prof. Hans-Joachim Sander und der Leiter des Fachbereichs Bibelwissenschaft und Kirchengeschichte Prof. Dietmar Winker in dem offenen Brief fest.

Wiederabdruck war genehmigt
Ortner habe vom Autor des Lexikons nicht nur die Bewilligung zum Wiederabdruck erhalten, vielmehr seien die Biogramme in dem Lexikon "größtenteils auf die Forschungsarbeit und somit auch auf das geistige Eigentum von Prof. Ortner zurückgehen. Diese grundlegende Quellenarbeit legte er in seinen beiden Dissertationen vor", so die beiden Professoren.

Sie äußerten ihr Bedauern, "dass die elementaren Recherchen, die bei einem solchen massiven Vorwurf gegen einen renommierten Wissenschaftler nötig wären, vom Medienwissenschaftler Dr. Stefan Weber nicht durchgeführt wurden. Schließlich handelt es sich auf dieser Ebene nicht mehr einfach nur um 'abgegoogelte' Diplomarbeiten zur ungerechtfertigten Erlangung eines akademischen Grades, sondern um einen öffentlichen Angriff auf ein wissenschaftliches Lebenswerk."

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