Jeder zweite Unfall ist vom Radler selbst verursacht. Viele fahren unter Drogen- oder Alkohol-Einfluss.
Der Boom ist ungebrochen. Seit der Pandemie steigt die Zahl der Radfahrer in Österreich in Rekord-Tempo. Laut Statistik Austria steigen 2,7 Millionen Menschen regelmäßig auf das Fahrrad. Innerhalb eines Jahres wurden mehr als eine halbe Million Bikes verkauft.
Zahl der Unfälle explodiert
Aber es ist ein gefährlicher Trend: Im Vorjahr sind 41 Radfahrer auf Österreichs Straßen ums Leben gekommen, fast die Hälfte war mit E-Bikes unterwegs. Auffällig hoch ist der Anstieg der selbst verschuldeten Unfälle, so eine Analyse des ÖAMTC. Die neuen Zahlen markieren einen Höhepunkt, der sich schon die vergangene Jahre abzeichnete. Rad-Unfälle mit Personenschaden stiegen von 2013 bis 2022 um 69 Prozent an.
Besonders die Anzahl der Unfälle ohne Fremdverschulden erhöhte sich in diesem Zeitraum um 149 Prozent. Jeder zweite Unfall, bei dem Radfahrer beteiligt sind, entsteht so durch die Radler selbst. Im gleichen Zeitraum stiegen Kollisionsunfälle (34 Prozent) und Kreuzungsunfälle (25 Prozent) nur verhältnismäßig wenig an.
Drogen, Alkohol: Unfälle steigen um 255 %!
77 Prozent der Fahrradunfälle sind etwa nicht auf eine nicht eingehaltene Höchstgeschwindigkeit zurückzuführen. Die Hauptprobleme sind oftmals zu geringe Vorsicht im Straßenverkehr sowie nicht ausreichende Fahrfähigkeiten, betont ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé. Auch neigen überdurchschnittlich viele Radler zum Fahren unter Drogen- oder Alkoholeinfluss. Demnach stiegen "Alkohol, Drogen oder Medikamente" als Gründe für Unfälle um 255 Prozent an. Auch Unfälle, die nach der Missachtung von Ampeln oder Verkehrsschildern eintraten, erhöhten sich um 197 Prozent.
Der ÖAMTC-Verkehrstechniker fordert daher mehr Regelbewusstsein und sichereres Fahren von Radlern. Für die Erhöhung der Sicherheit braucht es aber auch einen Ausbau der Infrastruktur sowie verstärkte Kontrollen durch die Polizei.