Kriminalität

Wieder mehr Drogen-Anzeigen

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Cannabis ist in Österreich noch immer die häufigste Droge. immer öfter sichergestellt wird auch Kokain.

In Österreich hat es im Vorjahr 34.928 Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz gegeben, das sind 0,3 Prozent mehr als im Jahr 2021. Die Vergehen, also Delikte mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe, stiegen um 443 Fälle auf 32.066 Anzeigen. Bei den Verbrechen wurde dagegen ein Rückgang um elf Prozent auf 2.862 Straftaten verzeichnet. Cannabis dominiert weiter den Markt, vermehrt sichergestellt wurde auch Kokain, geht aus dem Suchtmittelbericht 2022 des Innenministeriums hervor.

Mehr Razzien bei schwerer Kriminalität

Der Anstieg bei den Anzeigen insgesamt ist unter anderem auf Ermittlungen in der schweren Suchtmittelkriminalität zurückzuführen, die im Vorjahr begonnen oder seit 2021 geführt wurden und wegen ihres Umfangs noch weiterhin andauern, wird auf der Homepage des Innenministeriums erläutert. Bei den Sicherstellungen von Cannabisprodukten gebe es seit 2020 einen Rückgang, im Vorjahr waren es 1,8 Tonnen (2021: 2,1 Tonnen). Weiters wurden rund 119 Kilo Kokain, 102 Kilo Heroin, 21.000 Stück Ecstasy-Tabletten (XTC), 29 Kilo Amphetamin, 9,7 Kilo Methamphetamin und 419 Kilo Khat beschlagnahmt.

235 Tote wegen Drogen

Die größte Gruppe der Tatverdächtigen bildeten die 25- bis 39-Jährigen. Bei den Unter-18-Jährigen gab es zudem einen leichten Zuwachs der Anzeigen um 1,8 Prozent. Laut "Epidemiologiebericht Sucht 2022" der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) kam es 2021 zu 235 drogenbezogenen Todesfällen - ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2020. In 188 Obduktionsbefunden wurde eine tödliche Überdosis bestätigt. In 85 Prozent der Fälle waren die Todesopfer männlich, das Durchschnittsalter lag bei 34 Jahren, zitierte das Innenministerium aus dem Bericht.

Online wird als Marktplatz immer größer

Ein Problemfeld ist der Online-Suchtmittelhandel. 2022 wurden von den deutschen Behörden Sendungen mit rund 45 Kilogramm Suchtmittel mit Empfangsadressen in Österreich sichergestellt. Der Ursprung dieser Postsendungen lag hauptsächlich in den Niederlanden. Auch in Österreich finden Schwerpunktaktionen statt, betonte das Innenministerium. Von Jänner 2016 bis Ende 2022 wurden 17.000 Postsendungen mit insgesamt 2.000 Kilogramm Suchtmitteln, neuen psychoaktive Substanzen und anderen psychotropen Stoffen sichergestellt. Im Vorjahr gelang es u.a. eine Tätergruppe auszuforschen, die über den Postweg Suchtmittel aus Spanien importierte und diese in Österreich zu suchtgifthaltigen Süßigkeiten weiterverarbeitete und anschließend über das Darknet verkaufte.

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