Skitouren: Camps für Singles und Hunde

Ab in die Berge!

Skitouren: Camps für Singles und Hunde

Touristiker werden bei der Vermarktung des anhaltenden Skitouren-Booms immer kreativer. Neue und spezielle Angebote wie "Hunde"-, "Single"- oder "Yoga"-Camps wurden geschnürt, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Tourengeher einzugehen oder die Freude am Bergsport im Winter zu wecken.

Zwei Aufstiegsrouten
Die Gletscherbahnen Kaprun hoben heuer den "Skitourenherbst" mit zwei Aufstiegsrouten am Kitzsteinhorn aus der Taufe. "Im Vordergrund steht der Genussfaktor in der Natur", wie der Vorstand der Gletscherbahnen Kaprun AG, Norbert Karlsböck, im APA-Gespräch erklärte.

 "Wir spüren, dass der "Skitourenherbst' gut angenommen wird. An Spitzentagen bewegen sich bis zu 200 Tourengeher am Berg", sagte Karlsböck. Ausgangspunkt der zwei Routen entlang der Piste ist der Info-Point am Langwiedboden auf 1.976 Meter. Die "Schneekönigin" endet beim Alpincenter und überwindet 474 Höhenmeter, der "Eisbrecher" führt weiter auf 2.875 Meter zur Bergstation des Maurerliftes hinauf und überwindet 899 Höhenmeter. Am 30. November können Einsteiger wie Profis beim ersten Skitouren-Rennen der Saison, dem "Kitzsteinhorn-Schneekönig", ihre Leistungen testen.

Das Skitourenangebot am Kitzsteinhorn konzentriert sich auf den Herbst bis Anfang Dezember, weil es zu dieser Jahreszeit in den tieferen Lagen oft noch zu wenig Schnee gibt. Dennoch seien die Tourengeher den ganzen Winter willkommen, betonte Karlsböck. Die Philosophie der Gletscherbahnen, "Freiheit im Schnee, Kreativität und Genuss", das passe auch gut fürs Tourengehen.

Trend

Der Skitouren-Trend ist in den heimischen Alpen ungebrochen, auch wenn die Nachfrage am Weltmarkt noch relativ gering ist. Rund zehn Prozent der weltweit verkauften 3,4 Millionen Paar Skier im Jahr gehen in den Touren-Bereich. Der Fitnessgedanke und der Reiz des Abenteuers in der Natur veranlasst in Österreich laut Alpenverein rund 700.000 Menschen, mit Skiern auf die Berge zu steigen.

"Das Interesse an der Natur ist bei uns größer geworden. Immer mehr Menschen suchen das Bergerlebnis mit den Skiern. Für uns Touristiker ist es das Wichtigste, dass sie Freude am Wintersport haben. Das Angebot wird breiter gestreut", begründete der Veranstalter von skitourenwinter.at, Hans-Peter Kreidl aus Neukirchen am Großvenediger (Pinzgau), warum er in der Wintersaison 2013/14 schon 17 Skitourencamps im Land Salzburg veranstaltet.

Spezielle Packages

Kreidl schnürte spezielle Packages für Tourengeher unter der Leitung von staatlich geprüften Berg- und Skiführern. "Skitouren-Hundecamps" auf einer einsam gelegenen Alm im Neukirchner Trattenbachtal sind für jene gedacht, die das Schneevergnügen mit ihren vierbeinigen Lieblingen ohne Konflikte oder Ausgrenzung von Hüttenwirten erleben wollen. Die "Ladies-Camps" in Bad Gastein und in St. Martin am Tennengebirge eignen sich für Frauen, die einmal gerne unter sich sind und gemütlich oder auch sehr sportlich, aber ohne männlichem Leistungsdruck eine Skitour unternehmen wollen und dabei ihrer Wissbegierde freien Lauf lassen können. "Frauen hinterfragen mehr", so Kreidl.

Erstmals auf dem "Skitourenwinter"-Programm stehen "Single-Camps" in der Region Dachstein-West und auf der Trattenbachalm. Voraussetzung laut Kreidl: "Single, ein wenig Skitourenerfahrung, Grundkondition für ein- bis dreistündige Aufstiege bis zu 700 Höhenmetern, Stemmschwung im Gelände. Die Liebe zu den Bergen ist ja schon eine Gemeinsamkeit." Auf Gleichstellung wird geachtet: Jeweils vier allein stehende Männer und Frauen können teilnehmen.

Auch jenseits der Landesgrenzen hinweg tut sich etwas auf dem Skitourensektor: In Lienz in Osttirol steigt von 12. bis 15. Dezember das "1. Austria Skitourenfestival". "Wir möchten das Skitourenfestival als zentrale Auftaktveranstaltung des Touren-Winters in den Bergen etablieren", erklärte Osttirols Tourismus-Chef Franz Theurl. Ski- und Bergführer präsentieren bei den "Safaris" klassische Touren und Geheimtipps. Der "H 2000 Skitourenlauf" ist den Wettkämpfern gewidmet. Extrem-Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner und Freerider Thomas Gaisbacher berichten zudem von ihren Abenteuern. Bergretter zeigen in Workshops, wie man Schneeprofile richtig analysiert.
 

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