Welt

Welcome to Las Vegas

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Las Vegas strahlt nachts besonders hell. Doch auch tagsüber gibt es mehr als genug zu erleben. Das Angebot reicht von Kultur über Natur bis zu Absurdem.

Noch ist es Tag, als wir die Wüste hinter uns lassen und die ersten Ausläufer der Stadt am Horizont auftauchen. Über 430 gefahrene Kilometer liegen hinter uns, seit wir Los Angeles verlassen haben, sind fast fünf Stunden vergangen. Die Mojave Wüste liegt hinter uns, Death Valley vor uns. Und dazwischen eingebettet: Las Vegas.

Unbegrenzte Möglichkeiten

Wenn andernorts die Bewohner einer Stadt langsam ihr Tagwerk beenden und Ruhe einkehrt, macht sich „Sin City“ bereit für jene Stunden, in denen sie in den hellsten Farben leuchtet, die Schicksale von Menschen an den Casino-Tischen besiegelt oder Leben verändert werden. Die Nacht in Vegas ist das, was man auf keinen Fall verpassen sollte. Ein Dilemma, denn in den letzten Jahren hat sich die einstige Spieler- und Spontanheirater-Stadt zu einer Größe in jeder Form des (Erwachsenen-)Entertainments entwickelt. Wer das Maximum aus seinem Aufenthalt herausholen möchte, tut gut daran, sich dem Rhythmus der Stadt anzupassen. Will heißen: Geschlafen wird am Vormittag, am besten von etwa vier Uhr morgens bis mittags.

Sich an diesen Zeitplan zu gewöhnen, fällt auch dem gestresstesten Sightseeing-Getriebenen nicht schwer. Denn vor 11 Uhr gibt es tatsächlich wenig, was man unternehmen könnte. Selbst Frühstückslokale sperren nicht unbedingt früher auf. Eine jener Aktivitäten, die man getrost auf die Tagesstunden verlegen kann, ist ein Besuch im sehr sehenswerten „Mob Museum“. Seit 2012 kann man sich hier, in der Nähe der Fremont Street, auf die Spuren des organisierten Verbrechens begeben. Zahlreiche Artefakte versetzen Besucher in die Anfänge der „sündigen Stadt“ zurück – und in die Zeit, in der Gentleman-Gauner wie Bugsy Siegel oder Meyer Lansky das Sagen hatten. Im Keller des Museums gibt es zudem ein nettes Speakeasy.

Unweit des „Mob Museum“ liegt mit dem „Container Park“ eine weitere Attraktion, die das Tageslicht nicht scheut. Hier kann man in kleinen Shops stöbern oder sich draußen sitzend ein Bierchen gönnen. Apropos „Bierchen“: Die Fremont Street, jener „alte“ Teil von Las Vegas der mindestens genauso cool ist wie der Strip, aber viel zu oft sträflichst vernachlässigt wird, lockt mit einer Reihe toller Angebote. So gibt es hier mit dem „Stadium Swim“ das wahrscheinlich größte Freibad im Bundesstaat. Es liegt im „Circa Hotel“, ist aber öffentlich zugänglich. Während man hier im Wasser seinen Drink schlürft, laufen auf überdimensionierten Bildschirmen Sportübertragungen aus aller Welt. Wer selbst aktiv werden will, sollte Ausschau nach einem ganz bestimmten Schild auf der Fremont Street halten: „Drink Beer, throw Axes.“ Ob das eine gute Idee ist, muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden ...

Es wird Nacht

Ebenfalls am Tag besuchbar ist die „Area 15“. Im neu entwickelten „Entertainment District“, fernab von Strip und Fremont Street, hat auch der nüchterne Besucher das Gefühl, auf einem Trip zu sein. Psychedelische Farben, immersive Lichtinstallationen und ganz viel Neonlicht gehören hier zum Standard-Angebot. Das muss man mögen. Unbestritten auf der Bucketlist muss natürlich nachts der Besuch des Strip stehen – jenes Teils des Las Vegas Boulevard, an dem sich Hotelikonen wir der „Cesar’s Palace“, das „The Bellagio“ oder eben das „Flamingo“ aneinander reihen und in die Shopping Malls, Shows und Casinos im Erdgeschoß locken. Einen ersten Überblick verschafft man sich am besten aus dem „High Roller“, einem Riesenrad direkt neben dem „Flamingo“.
Noch viel spektakulärer erlebt man die Stadt jedoch von einem nächtlichen Helikopter-Flug aus. Die Tour mit „Papillon Helicopters“ (papillon.com) dauert zwar nur knapp 10 bis 15 Minuten, sie ist ihr Geld aber wert.

Essen & Trinken in Vegas

Immer noch bekommt man in den Casinos gratis Cocktails – oder eher: gegen Trinkgeld. Doch was sich in den letzten Jahren doch stark geändert hat, ist der Fokus auf Erlebnisse auch auf dem Gebiet der Kulinarik. Mit der „Crossroads Kitchen“ hat „Sin City“ jetzt auch ihren eigenen veganen Hort des guten Gewissens bekommen, während man in „Barry’s Downtown“ Steaks verspeist, die zarter kaum sein könnten.

Für das Verlangen zwischendurch ist „Saginaw’s“ - praktischerweise ebenfalls im „Circa“ gelegen, der ideale Anlauf-Ort. Das Reuben Sandwich, die Matzo Ball Suppe und der original Las Vegas Shrimp Cocktail sind nur einige der Argumente, die für einen Besuch sprechen. Ein weiteres: Das Deli liegt direkt neben dem Eingang zum „Stadium Swim“ – unserem Liebslingsort in Las Vegas.  

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