Emotionaler Superstar

Ronaldo legt besonderen Final-Schwur ab

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Nach zwölf Jahren könnte Ronaldo die bittere Final-Scharte auswetzen.

Es war die schwärzeste Stunde der Karriere: 2004 schlich Cristiano Ronaldo im Finale der EURO als Verlierer vom Platz. Ausgerechnet Griechenland, der krasse Außenseiter, verhinderte in letzter Sekunde seinen Triumph bei der Heim-EM.

Der damals 18-Jährige vergoss, übermannt von den Gefühlen, bittere Tränen. Die Bilder gingen um die Welt. Aber Ronaldo schwor sich bereits damals, dass er sein Land eines Tages noch zu einem Titel führen wird. Jetzt, zwölf lange Jahre später, kann er sich den Traum endlich erfüllen.

"Die EM 2004 war ganz speziell, ich war 18, und es war mein erstes Turnier“, erinnert sich der heute 31-Jährige, der seinem Treffer im Halbfinale gegen Wales die neun Tore Michel Platinis bei Europameisterschaften egalisiert hat.

"Es sollen Freudentränen sein"

Ronaldo: "Viele haben jetzt nicht an uns geglaubt. Sie hätten nicht gedacht, dass wir in das Finale kommen. Aber wir haben es geschafft und das macht mich sehr stolz." Am Sonntag soll zum Happy-End endlich der Titel her. "Es ist ein Traum, wir sind jetzt so nahe dran", erklärt der Ausnahmekönner, der wieder Tränen ankündigt. "Nur: Diesmal sollen es Freudentränen sein."

Video zum Thema: Highlights: Portugal vs Wales

Die Euphorie in Portugal ist jedenfalls riesengroß: Zehntausende haben in der Nacht den Einzug ihrer Seleção. ins Finale lautstark gefeiert. Am Platz Marquês do Pombal in der Hauptstadt Lissabon ging die Party bis in den Morgen.

"Es lebe Portugal!", jubelte Ministerpräsident Antonio Costa auf Twitter. Die größte Sport-Tageszeitung A Bola titelte: "PORTUGAL, JE T’AIME! Heldenhafte Seleção steht im Finale."

Abkehr vom schönen Kick

Das Team wird gefeiert - und das obwohl die "Brasilianer Europas", wie sie lange Jahre genannt wurden, vom "Joga bonito", vom schönen Spiel, bisher wenig erkennen ließen. Trainer Fernando Santos setzt statt Spektakel auf einen staubtrockenen, pragmatischen Ergebnisfußball.

"Wir wollten ins Endspiel. Nur das zählt", sieht er sich in seiner Philosophie bestätigt. "Die Leute kritisieren uns. Aber das ist uns egal. Wir haben nur ein Ziel: den Titel." Ronaldo möchte endlich die schwärzeste Stunde seiner Karriere vergessen machen.

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