Kommentar

Ich weiß genau, wie sich Alaba & Co. jetzt fühlen

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Roland Linz weiß was unsere ÖFB-Kicker derzeit durchmachen.

Ich war live bei der Niederlage gegen Ungarn dabei. Unsere Mannschaft hat dem großen Druck, als ­Favorit in dieses Auftaktspiel zu gehen, nicht standgehalten. Dabei war alles für ein großes Fußballfest angerichtet. Bordeaux war fest in österreichischer Hand, und auch im Stadion waren wir in Überzahl. Ich weiß, dass bei den Spielern die Enttäuschung genauso groß ist, wie bei den Fans.

2008 bei der Heim-EM war ich dabei. Da war die Erwartungshaltung auch sehr groß und der Druck vor unserem ersten Spiel gegen die Kroaten immens hoch. Wir verloren 0:1 und waren anschließend total am Boden. Darum kann ich mich so in Alaba und Co. hineinfühlen. Ich weiß genau, was in ihnen vorgeht. Jetzt muss auch innerhalb der Mannschaft reiner Tisch gemacht werden.

Am Tag nach der Niederlage gegen Kroatien haben wir uns damals in der Hotellobby zusammengesetzt und Klartext gesprochen. Wir haben offen über die Niederlage diskutiert, ohne uns ein Blatt vor dem Mund zu nehmen. Und wir haben uns geschworen, gegen die Polen rauszugehen und zu gewinnen. Das wäre dann auch fast gelungen, die Chancen waren da, aber es ist leider nur ein 1:1 geworden.

Unsere aktuelle Mannschaft ist gefestigter, als wir es damals waren, zusammengeschweißter. Darum bin ich überzeugt, dass sie weiterkommen wird. Mit Teamgeist und Teamwork, den die Burschen in der WM-Qualifikation zeigten, können sie auch Portugal schlagen. Da sind sie Außenseiter und können ohne Druck spielen.

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