Vertragskündigung

Organisationsprobleme um EM 2012

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Die Organisatoren der Fußball-EM 2012 in Polen und der Ukraine haben bei ihren Turnier-Vorbereitungen einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen.

Die ukrainische Regierung kündigte am Dienstag den umstrittenen Vertrag mit einem taiwanesischen Baukonsortium zur Renovierung des Olympiastadions in Kiew. In der Arena mit dann 80.000 Plätzen soll in vier Jahren das Finale stattfinden. Bis Donnerstag sollen Angebote anderer Firmen geprüft werden, teilte der stellvertretende ukrainische Sportminister Rostislaw Karandijew mit.

Bis zum Freitag müssen die Osteuropäer der UEFA eine Liste mit fünf möglichen EM-Stadien vorlegen. "Wir hoffen, dass wir diese Frist einhalten können", sagte Karandijew.

Ultimatum bis Juli
UEFA-Präsident Michel Platini hatte den EM-Organisatoren beim Kongress im Jänner in Zagreb ein generelles Ultimatum bis Juli gestellt, um Lösungen für die gravierenden Infrastrukturprobleme zu finden. Eine erstmalige Neuvergabe der EM-Gastgeberrolle gilt längst nicht mehr als ausgeschlossen. Spanien soll heißer Ersatz-Kandidat sein. Platini und die Administration der Europäischen Fußball-Union (UEFA) geben für die Dauer des laufenden EM-Turniers in Österreich und der Schweiz keine offiziellen Statements zur nächsten EM ab. Anfang Juli wird eine Delegation mit ranghohen UEFA-Mitgliedern um Platini zu einer Inspektionstour in beide Gastgeberländer reisen.

In Kiew hatte es seit Monaten Diskussionen um die Vergabe an das taiwanesische Baukonsortium für das größte Stadion gegeben. Die Firma hatte Angebote von 14 anderen Unternehmen aus Österreich, China, England, Deutschland und der Ukraine selbst ausgestochen. Sogar Premierministerin Julia Timoschenko hatte die Vergabe als nicht transparent genug bezeichnet. Die veranschlagten Kosten waren nicht veröffentlicht worden.

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