Gleich mit vier Katharinas wird das ÖOC-Team bei den Winterspielen in China das Slalompodest attackieren. Freilich ist laut Papierform Liensberger als Weltmeisterin und Kugelverteidigerin am aussichtsreichsten einzustufen.
Truppe schöpfte als Riesentorlaufvierte vom Montag viel Zuversicht, Gallhuber rief sich den Bronzemedaillengewinn von 2018 in Pyeongchang in Erinnerung und Huber will am Mittwoch in Yanqing (03.15/6.45 Uhr MEZ) mit Spaß drauflos fahren.
Aus dem Riesentorlauf, den die WM-Dritte Liesberger als 15. und damit unter den Erwartungen beendete, wollte sie die Erfahrung auf dem Hang und dem Schnee mit in ihre Top-Disziplin nehmen. "Ich bin gut auf den Slalom eingestellt, habe eine gute Abstimmung gefunden. Ich muss einfach meine besten Schwünge abrufen", sagte die 24-Jährige, die als Zweite in Lienz und Dritte in Zagreb direkt nach der Coronainfektion ihre besten Ergebnisse in diesem Winter einheimste.
Als Vierte in Osttirol klopfte Truppe (26) auch einmal am Podest an, hinzu kamen ein siebenter und neunter Rang in den Top Ten. "Hoffen wir, dass das Hundertstelglück zurückkommt", meinte die Kärntnerin nach der knapp verpassten Riesentorlauf-Medaille. "Im Slalom wird es noch enger zusammen sein, der Favoritenkreis ist ziemlich groß. Da gilt nur, ganz ans Limit zu gehen.
Gallhuber (24), die nach Coronainfektion erst verspätet in China eingetroffen ist, will "mit gutem Selbstvertrauen" ins Rennen gehen. "Vor vier Jahren war das ein Traum für mich, ich war absolut keine Topfavoritin. Damals habe ich alles aufgesagt. In den letzten Wochen habe ich die Medaillen oft in der Hand gehabt, weil das sehr motivierend für mich ist." Zur Einzelmedaille hatte sie auch mit der Mannshaft Silber geholt. In diesem Winter kam sie zweimal auf Platz sechs, einmal auf acht.
Ein Spitzenrang fehlt Huber (26) in der Olympiasaison noch, fünfmal erreichte sie die Top 15. Als Debütantin im Zeichen der Fünf Ringe sei alles neu für sie, auch wenn sie "schon lange in dem Business" sei. "Im Training lag der volle Fokus auf den Slalom. Die Erwartungen sind schwierig zu benennen, ich will einfach mein bestes Skifahren vom Start bis in Ziel zeigen. Mir sind im Weltcup schon starke Teilpassagen gelungen, aber kein hundertprozentiger Lauf." Sie sei Außenseiterin, habe wenig Druck und könne befreit und mit Spaß drauflosfahren.
Die Slowakin Petra Vlhova hat fünf der bisherigen Weltcup-Saisonrennen gewonnen, die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin die anderen zwei. Das erste Olympia-Rennen verpatzten beide am Montag, Vlhova wurde im Riesentorlauf 14., Shiffrin schied im ersten Durchgang nach wenigen Toren aus.
Die Deutsche Lena Dürr, die Schweizerinnen Wendy Holdener und Michelle Gisin sind weitere Medaillenanwärterinnen. 2018-Olympiasiegerin Frida Hansdotter aus Schweden hat ihre Karriere mittlerweile beendet, deren Landsfrau Anna Swenn-Larsson könnte überraschen.