Leichtathletik-EM

Stabhochspringerin Grünberg im Finale

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Die Tirolerin stellte in Zürich einen neuen ÖLV-Rekord auf.

Die Tiroler Stabhochspringerin Kira Grünberg hat für einen erfreulichen Auftakt für Österreich bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich gesorgt. Mit dem österreichischen Rekord von 4,45 m katapultierte sie sich bei ihren ersten großen internationalen Meisterschaften in der allgemeinen Klasse ins Finale. Hürdensprinterin Beate Schrott schied hingegen bereits im Vorlauf aus.

Grünberg klärte 4,15 und 4,25 im ersten Versuch, 4,35 und 4,45 jeweils im zweiten. "Das Finale bedeutet mir viel mehr als der österreichische Rekord. Der wird immer passieren, wenn ich meine Bestleistung verbessere. Und das ist natürlich immer das Ziel", sagte die Tirolerin, die im Juli mit 4,41 m bereits ÖLV-Rekord markiert hatte. Im Finale am Donnerstagabend (19.19 Uhr) sind 13 Springerinnen mit dabei, sie alle hatten die 4,45 gemeistert, auf eine Fortsetzung der Qualifikation und die Reduzierung auf 12 Athletinnen verzichtete die Wettkampfleitung.

Grünberg meistert Probleme
Die Nervösität hatte Grünberg, die am Mittwoch 21 Jahre wird, sofort abgelegt. "Ich bin vor dem Wettkampf immer nervös, aber wenn man dann seine Stäbe angreift, ist es wie bei jedem anderen Wettkampf auch. Aber es ist doch ein etwas anderes Feeling, wenn so viele Zuschauer da sind", freute sich die Heeressportlerin über die Unterstützung. Auch die Eltern zählten auf der Tribüne dazu und bewahrten den Überblick über die zwei Quali-Gruppen und die Aufstiegschancen der Tochter.

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Beim Einspringen hatte Grünberg noch Probleme, hat dann aber auf weichere Stäbe gewechselt. "Was super war, ich bin dann gut reingekommen, es hat alles gepasst." Auf die schnelle Bahn hatte sie sich ebenfalls rasch eingestellt. Das Finale will sie einerseits "genießen" und andererseits noch einmal eines drauflegen. "4,50 wären super."

Schrott enttäuscht
Tränenreich endete die EM für die Vierte von vor zwei Jahren. Schrott musste der langen Wettkampfpause wegen einer Oberschenkelverletzung Tribut zollen. Sie verpatzte den Start und wurde in 13,31 Sekunden in ihrem Vorlauf Achte und Letzte.

"Mir hat die internationale Wettkampferfahrung heuer gefehlt. Ich brauche immer ein paar Rennen, bis der Start bei mir klappt. In Österreich hat es ganz gut funktioniert, aber ein Großereignis ist einfach etwas anderes. Ich habe gemerkt, dass meine Nervösität heute deutlich höher war als die letzten Tage. Ich habe es nicht einmal annähernd rübergebracht", erzählte Schrott in der Interviewzone des Letzigrund-Stadions.

Kain selbstkritisch
Ausgeschieden sind auch die weiteren ÖLV-Athleten, die in der Vormittagssession im Einsatz waren. 400-m-Hürdenläufer Thomas Kain verabschiedete sich mit einer persönlichen Bestleistung und Platz 28. In 50,90 wurde er in seinem Vorlauf Sechster, jeweils die Top-Vier stiegen direkt auf, vier weitere schafften es über die Zeit in das Semifinale der Top-24. "Es war ein mäßig guter Lauf, aber es ist eine Bestzeit. Es ist sich trotzdem nicht ausgegangen", wusste der 20-Jährige um die verpasste Möglichkeit, war ihm doch erst das Finish der Stadionrunde misslungen.

"Ich war super aufgewärmt, habe mich gut gefühlt, bin ohne Angst losgelaufen. Die ersten fünf Hürden habe ich gut erwischt. Am Ende hatte ich den Biss nicht mehr, ich weiß nicht warum. Ich bin dann über die letzte Hürde geflogen, anstatt gesprintet. Das hat drei, vier Zehntel gekostet. Aber es sind 400 m und zehn Hürden. Und wenn man es bei der letzten versaut, versaut man es bei der letzten", zeigte sich Kain selbstkritisch. "Weitertrainieren und bei der U23-EM nächstes Jahr wird Gold geholt. Zumindest im Vorlauf", lautet sein nächstes Ziel.

Eberl zu verkrampft
Speerwerferin Elisabeth Eberl wurde in ihrer Gruppe mit 54,41 m Siebente, gesamt kam sie an die 17. Stelle, nur zwölf sind im Finale mit dabei. Die Steirerin wurde von dem schnellen Belag überrascht. "Es hatten auch andere Probleme, an der Linie stehen zu bleiben. Es ist sich auch mit dem Anlauf, den ich im Training ausgemessen habe, nicht ausgegangen. Beim ersten Versuch musste ich im Wurf abbrechen, der wäre ziemlich gut gewesen, wenn ich den durchlaufen hätte können."

Im dritten Versuch habe sie dann alles riskiert, gereicht hat es trotzdem nicht. "Es ist schade. Ich habe mich gut gefühlt, war aber im Wettkampf dann ein bisschen verkrampft. Die Würfe haben sich nicht locker und geschmeidig angefühlt. Ich bin nicht komplett zufrieden, es ist schon ein bisschen ärgerlich." Die Stimmung im Stadion nahm sie erfreut zur Kenntnis. "Das Publikum ist super, sie haben uns alle eingeklatscht."

Steinhammer war "einfach leer"

Deutlich ausgeschieden ist 3.000-m-Hindernisläufer Christian Steinhammer, der gesamt unter 28 Teilnehmern mit der Zeit von 8:58,58 Minuten 25. wurde. Der Niederösterreicher hatte das EM-Limit verpasst, war aber nachträglich ins Teilnehmerfeld gerutscht. "Als der Anruf Montagfrüh kam, dass ich dabei bin, war ich schon eher in der Saisonpause drinnen. Ich war heute schon voll motiviert, aber wenn die Saison schon so lange ist, dann kann der Kopf noch so viel wollen. Da ist man einfach leer. Ich habe es versucht und gekämpft, aber es ist einfach nichts mehr gegangen", sagte er.

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