NHL-Klub verlängert Vertrag des Team-Verteidigers nicht.
Nach einer Saison auf Long Island ist für Thomas Pöck bei den New York Islanders kein Platz mehr. Scott Gordon, Cheftrainer des NHL-Clubs und bei der WM in der Schweiz Teamchef-Assistent der USA, schloss eine Rückkehr des Kärntner Verteidigers für die nächste Saison aus. "Er kommt nicht zurück", erklärte er.
Clubsuche ab 1. Juli
Im September des Vorjahres war Pöck wenige
Tage vor dem Start der NHL-Saison von den New York Rangers zu den Islanders
geholt worden. Nach einer Saison im Rangers-Farmteam Hartford Wolf Pack
eröffnete sich für den 27-Jährigen damals wieder eine Chance in der NHL. 59
Partien absolvierte er in dieser Saison für die Islanders, zuletzt aber mit
schrumpfender Eiszeit. Nun heißt es, wieder auf Clubsuche zu gehen. Pöck ist
ab 1. Juli "Unrestricted Free Agent", er kann sich also für jeden Verein
entscheiden. Der Klagenfurter hofft, in der NHL unterzukommen. Europa ist
seine zweite Option.
"Netter Mensch"
Dass der Verteidiger seit Jahresbeginn
weniger Eiszeit bekam, hatte einerseits mit einigen Verletzungen zu tun
(gebrochener Zeigefinger der rechten Hand im Februar, verstauchter Knöchel,
Bauchmuskelzerrung Anfang April), aber auch mit der fehlenden
Zukunftsperspektive bei den Islanders, erklärte Gordon. "Wir wussten, dass
Thomas nicht zurückkommt. Bis Jänner hat er rund 15 Minuten gespielt, dann
haben wir entschieden, dass wir anderen Leuten mehr Eiszeit geben wollen,
die bei uns bleiben", sagte Gordon, der Pöck als Persönlichkeit in höchsten
Tönen lobte. "Er ist einer der nettesten Menschen", sagte er.
Zu wenig Offensivpower
Doch auf dem Eis hat Gordon mehr erwartet.
Der ehemalige Torhüter war Trainer von Providence in der AHL, als Pöck in
Hartford spielte und für das "Wolfsrudel" Tore und Assists sammelte. Doch
auf höchstem Niveau klappte es nicht wie gewünscht. "In Hartford musstest du
immer auf ihn aufpassen, er hat einen guten Schuss. Der Hauptgrund, warum
wir ihn hier nicht verlängern, ist, weil er seine Offensivqualitäten nicht
so ausspielen konnte. Er konnte in der Saison nicht das Selbstvertrauen mit
dem Puck entwickeln, der Mangel an Punkten war mehr eine Frage des
Selbstvertrauens", sagte Gordon.
Dass einer der Gründe auch die geringe Eiszeit und wenige Einsätze im Überzahlspiel war, verhehlte er nicht. "Vielleicht hat er das Selbstvertrauen auch verloren, weil wir ihn nicht so in der offensiven Rolle eingesetzt haben, die er gewohnt war. Wenn Thomas erfolgreich sein will, muss er Powerplay spielen. Aber wir hatten Leute für das Powerplay, die vor ihm waren, die wir entwickeln wollten", begründete der Islanders-Chefcoach.
Im Offensivspiel sieht er auch den Schlüssel für eine weitere NHL-Karriere von Pöck. "Wenn er in der NHL Erfolg haben will, muss er offensiv produzieren. Das ist sein Spiel. Er kann sich defensiv verbessern, aber was ihn von anderen unterscheidet, ist sein Offensivpotenzial. In der NHL hast du größere und stärkere Spieler, die Stopper und Penalty-Killer sind", erklärte Gordon.