"Das neue Rot"

Aufstand in der SPÖ

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Bestellung von Deutsch zum SPÖ-Parteimanager löst einen regelrechten Aufstand aus.

Wien. Mit der Bestellung des Wahlkampfmanagers und früheren Faymann-Vertrauen Christian Deutsch zum neuen Bundesgeschäftsführer wollte SPÖ-Chefin Rendi-Wagner ein personelles Vakuum verhindern, doch sie löst jetzt einen Aufstand der linken Parteireformer aus.

Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler fordert in ÖSTERREICH den ­völligen Umbau der SPÖ: „Da darf kein Stein auf dem anderen bleiben.“ Und weiter: „Ich habe es satt, nach jeder Wahlniederlage dieselben Sprüche zu hören.“ Die Wahl Deutschs kostet Babler einen Lacher: „Wir hatten 17 Wahlniederlagen unter Werner Faymann – und dann das.“

Neues Rot. Babler kündigt eine Initiative „Das neue Rot“ an, der angeblich schon zahlreiche SPÖ-Funktionäre angehören – er wolle jetzt nicht mehr auf Statutenänderungen warten. Die Partei werde jetzt auf allen Ebene umgebaut, wo es geht. Das bedeutet: „Öffnung, Vorwahlen, usw. – wie das ursprünglich geplant war.“

Rendi schuldlos. Eine Debatte um Parteichefin Pamela Rendi-Wagner hält Babler ­allerdings für sinnlos. „Sie kann am wenigsten etwas dafür.“ Eines gibt Babler Rendi-Wagner aber mit: „Eine Regierungsbeteiligung ist angesichts dieses Ergebnisses unmöglich. Man kann nicht mit Kurz koalieren, der das Gegenteil von dem will, was wir vertreten.“

Geheimtreffen. Die Parteispitze versucht indes, einen Flächenbrand und eine fast schon logische Debatte um Rendi-Wagner zu verhindern: Nationalratspräsidentin Doris Bures – auch sie wird zum Flügel um Faymann, Wiens Stadtchef Michael Ludwig und eben Deutsch gezählt – lud in aller Stille die Jugendorganisationen für Donnerstagabend zu einer Aussprache ein.

Alle Jugendorganisationen – allen voran die SJ mit ihrer Chefin Julia Herr – hatten ja bei Deutschs Wahl die Partei­vorstandssitzung verlassen.

„Machen wir was.“ Unter dem Motto „Machen wir was“ sammelt im Internet zudem eine Initiative für eine Erneuerung der SPÖ schon fleißig Unterschriften …

(gü)
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