Urteil in Berlin

14-jährige Mitschülerin getötet - Neun Jahre Haft

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Jugendlicher handelte laut Urteil aus Mordlust 

Ein 15-jähriger Berliner ist wegen des Mordes an seiner Mitschülerin zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Berlin fällte die Entscheidung am Ende eines nicht-öffentlichen Prozesses am Donnerstag, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Die Jugendkammer folgte demnach der Argumentation der Staatsanwaltschaft, wonach der mit dem damals 14 Jahre alten Opfer befreundete Jugendliche aus Mordlust handelte.
 
Die Mutter des Mädchens hatte die 14-Jährige Anfang März mit zahlreichen Stichwunden in der gemeinsamen Wohnung im Ostberliner Ortsteil Alt-Hohenschönhausen gefunden. Trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen erlag die Jugendliche ihren schweren Verletzungen. Der wenige Tage später als Verdächtiger ermittelte 15-Jährige gestand die Tötung im Gespräch mit der Polizei, äußerte sich aber nicht zum Motiv.
 
Die Anklage hatte neun Jahre und zehn Monate Haft gefordert, die Verteidigung eine Freiheitsstrafe von höchstens sechs Jahren wegen Totschlags in einem minderschweren Fall. Im Prozess hatte der Angeklagte geschwiegen. Er stammt nach Schilderung des Opferbeauftragten des Landes Berlin, Roland Weber, aus intakten Familienverhältnissen.
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