Mehr als 16.800 syrische Flüchtlinge, die in der Türkei lebten und durch die Erdbeben ihr Zuhause verloren haben, sind Aktivisten zufolge seit der Katastrophe vor zwei Wochen nach Syrien zurückgekehrt.
Etwa 7.700 davon hätten den Grenzübergang Bab al-Hawa genutzt, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag mit. Tausende weitere hätten drei weitere Grenzübergänge genutzt.
Bei den Rückkehrern handelt es sich demnach vielfach um Syrer, die eine als "Kimlik" bekannte vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung besitzen. Viele von ihnen lebten in türkischen Gegenden, die besonders stark von den Beben vor zwei Wochen getroffen wurden, darunter Gaziantep, Hatay, Adana, und Kahramanmaras. Viele wüssten nun nicht, was sie in ihrer alten syrischen Heimat erwartet, die wie Idlib oder Aleppo ebenfalls schwer getroffen wurde, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel-Rahman.
In Syrien war 2011 nach Protesten gegen die Regierung ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Die Kämpfe und dessen Folgen vertrieben Millionen innerhalb des Landes sowie über Grenzen in die Türkei. Vor den Beben lebten in der Türkei etwa 3,5 Millionen syrische Flüchtlinge. Bei den Einreisenden nach Syrien bestehe nun die Gefahr, dass sie nicht mehr in die Türkei zurückkehren könnten, sagte Abdel-Rahman.
Die Türkei will rund eine Million Geflüchtete auf freiwilliger Basis nach Syrien umsiedeln.