Grauenhafte Massaker gehören fast schon zum Alltag. Die Gewaltserie wird vor allem auf den Drogenkrieg zurückgeführt.
Wortlos sprangen die Täter aus ihren Autos, stürmten eine private Party und eröffneten das Feuer. Als sie wenig später vom Tatort im mexikanischen Torreon flüchteten, ließen sie 17 tote und 18 verletzte Gäste zurück, darunter mehrere junge Leute und Frauen. Die Polizei fand mehr als 120 Patronenhülsen. So grauenhaft das Massaker vom Sonntag auch war - in Nordmexiko gehören solche Bluttaten fast schon zum traurigen Alltag.
Drogenkrieg als Hintergrund vermutet
Die Ermittler führen die
Gewaltserie vor allem auf den Drogenkrieg in der Region zurück. Nur drei
Tage vor dem Überfall hatten Mitglieder einer Drogengang bei einem
Bombenanschlag in der Grenzstadt Ciudad Juarez drei Menschen in den Tod
gerissen. Und im Vormonat töteten bewaffnete Angreifer in einer
Entzugsklinik in Chihuahua 19 Menschen.
Auch Torreon wird immer wieder von Gewalt erschüttert. Im Mai erschossen bewaffnete Männer acht Menschen in einer Bar. Im selben Monat wurden eine Fernsehstation und das Büro der Lokalzeitung "Noticias de El Sol de la Laguna" beschossen, dabei wurde eine schwangere Frau verletzt. Aus der gesamten Region wurden immer wieder Überfalle auf Partys, Bars und Entzugskliniken gemeldet.
Im Jänner wurden bei einer Party in der Stadt Ciudad Juarez an der Grenze zu den USA 15 Gäste erschossen, unter ihnen viele Schüler und Studenten. Angehörige erklärten, bei der Tat habe es sich eine Verwechslung gehandelt. Die Ermittler hingegen gingen davon aus, dass einer der Gäste das Ziel des Angriffs war.
Seit 2006 fast 25.000 Tote
Die Regierung von Präsident Felipe
Calderon setzt seit Ende 2006 tausende Soldaten gegen die ausufernde
Drogenkriminalität ein. Seither sind nach Behördenangaben mehr als 24.800
Menschen gewaltsam ums Leben gekommen. Die meisten wurden bei Kämpfen
zwischen rivalisierenden Banden getötet. Mehr als 1.626 mutmaßliche
Mitglieder des Sinaloa- und des Golfkartells wurden laut Polizeiangaben
festgenommen.