Soll Fußfessel tragen

Raiffeisen Aval zahlt Kaution für verhafteten Chef

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Die ukrainische Raiffeisen Aval Bank ließ laut Online-Berichten satte 185.000 Euro Kaution für ihren Chef Oleksandr Pysaruk springen. 

Kiew. Die ukrainische Raiffeisen Aval Bank ließ laut Online-Berichten satte 185.000 Euro Kaution für ihren Chef Oleksandr Pysaruk springen. Er wurde am Abend des 11. November von Beamten der Antikorruptionsbehörde Nabu in Kiew festgenommen (oe24 berichtete). Aufgrund der Kautionszahlung muss Pysaruk nun nicht in U-Haft – er darf Kiew jedoch nur mit ausdrücklicher Genehmigung verlassen. Sein Pass wurde ihm ebenfalls für die Dauer von zwei Monaten abgenommen. 

Laut Berichten des Raiffeisen-Aval-Aufsichtsrates soll Pysaruk seinen Job weiterhin ausführen, da man "überzeugt wäre, dass er von jedem Verdacht befreit werde". Gerüchten zufolge soll der Top-Manager derzeit eine Fußfessel tragen.

Die Festnahme

Die nationale Antikorruptionsbehörde der Ukraine (Nabu) hat den Vorstandsvorsitzenden der Raiffeisen Bank Aval Oleksandr Pysaruk am 11. November festgenommen. Pysaruk, der zuvor stellvertretender Leiter der Nationalbank Valeria Gontareva war, wurde bei einer Durchsuchung von Beamten der Nabu in seinem Büro in einer Raiffeisen-Aval-Filiale in Kiew verhaftet. 

Berichten zufolge soll der Banker im Verdacht stehen, Gelder veruntreut zu haben – er wurde gemäß Artikel 19 des ukrainischen Strafgesetzbuches angezeigt.

Pysaruk ist seit knapp 28 Jahren im Bankengeschäft tätig. Unter anderem hielt er hohe Führungspositionen bei der ING Ukraine, der ukrainischen Nationalbank und des Internationalen Währungsfonds inne.

Raiffeisen in der Ukraine

Ursprünglich als Universalbank "Aval" gegründet, wurde sie 2005 von Raiffeisen übernommen und in Raiffeisen Bank Aval umbenannt. Aufgrund des flächendeckenden Vertriebsnetzes wird die Raiffeisen Aval als eine der wichtigsten Banken in der gesamten Ukraine angesehen und. Im Jahr 2018 wurde sie in das Trade Facilitation Program der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) aufgenommen. 

Derzeit zählt das Unternehmen knapp 8.000 Mitarbeiter – das Geschäftsjahr 2018 wurde mit einer Bilanzsumme von 2,3 Milliarden Euro abgeschlossen.

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