Südsudan

50 Gefangene in Container erstickt

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Beobachter machen Regierungstruppen für die Gräueltat verantwortlich.

Im Südsudan sind nach Angaben von Beobachtern 50 Gefangene der Regierungstruppen in einem Schiffscontainer erstickt. Nach den Ermittlungsergebnissen liege die Verantwortung für den Tod der Gefangenen Ende Oktober im nördlichen Bundesstaat Unity bei den Regierungstruppen, schrieb die Gemeinsame Monitoring- und Evaluierungskommission (JMEC) in einem Bericht.

Schiffscontainer als Gefängnis
Dieser wurde am Sonntagabend beim Gipfel der Afrikanischen Union (AU) im äthiopischen Addis Abeba vorgelegt. Im Südsudan werden Schiffscontainer oft als improvisierte Gefängnisse verwendet, was angesichts von Sommertemperaturen von mehr als 40 Grad für die eingesperrten Menschen tödliche Folgen haben kann. Der Vorfall ist eine von mehreren Gräueltaten, die in dem JMEC-Bericht als Beispiele für die Verletzung des eigentlich geltenden Waffenstillstands im Bundesstaat Unity aufgeführt werden. Auch Morde, Vergewaltigungen und die Plünderung von UN-Hilfslieferungen werden aufgelistet.

Keine Reaktion
Die Armee reagierte zunächst nicht auf den Bericht, doch hat sie in der Vergangenheit ähnliche Vorwürfe pauschal zurückgewiesen. Ein UN-Expertengremium forderte im Jänner, Sanktionen gegen Präsident Salva Kiir ebenso wie gegen den Rebellenführer Riek Machar wegen ihrer Rolle bei den Gräueltaten in dem Konflikt zu verhängen. Seit Dezember 2013 wurden im Südsudan zehntausende Menschen getötet und hunderttausende in die Flucht getrieben.

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