Im Laderaum

50 Leichen in Flüchtlingsboot entdeckt

Teilen

Im Laderaum des Schiffs hatten sich weitere 400 Migranten befunden.

Vor der libyschen Küste hat sich eine neue Flüchtlingstragödie ereignet. Im Laderaum eines aus Libyen kommenden Flüchtlingsbootes sind am Mittwoch die Leichen von etwa 50 Menschen entdeckt worden. Auf dem Schiff befanden sich weitere 439 Migranten, die gerettet werden konnten, wie die italienische Küstenwache berichtete.

Vor Libyen
Das Boot war von Libyen in Richtung Italien unterwegs. Soldaten, die an Bord des Fischerbootes gestiegen waren, hatten die Leichen entdeckt. Die Flüchtlinge seien wahrscheinlich wegen Motorabgasen erstickt, so die Küstenwache. Die Überlebenden wurden vom schwedischen Schiff "Poseidon" in Sicherheit gebracht, das im Rahmen der EU-Mission "Triton" im Mittelmeer im Einsatz ist.

"Poseidon" hatte zuvor weitere 130 Migranten an Bord eines Schlauchbootes gerettet. Derzeit seien noch zehn verschiedene Einsätze zur Flüchtlingsrettung im Gange. Insgesamt wurden allein am Mittwochvormittag 1.900 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet. Ein Migrant, der von einem Schiff der italienischen Marine gerettet wurde, erlag einem Herzinfarkt. Erst vor wenigen Tagen waren im Mittelmeer etwa 50 Leichen auf einem Schiff unter Deck entdeckt worden.

Täglich versuchen derzeit Hunderte Menschen, von Afrika nach Europa zu gelangen. Dabei kommt es immer wieder zu Unglücken. Schätzungen zufolge starben in diesem Jahr schon 2.500 Flüchtlinge bei der gefährlichen Überfahrt. Seit Jahresbeginn sind 108.000 Flüchtlinge nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen.

 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.