Vom Aussterben bedrohte Tiere werden am Schwarzmarkt gehandelt.
Am Flughafen von Madagaskars Hauptstadt Antananarivo hat der Zoll in zwei Kisten 771 Babyschildkröten entdeckt. Die vom Aussterben bedrohten Schildkröten waren in Socken gesteckt und zwischen Windeln verborgen, wie die Behörden am Montag bekanntgaben.
Die Kisten sollten nach Kuala Lumpur geflogen werden, am Flughafen von Antananarivo hatten die Schildkröten schon eine Reise von tausenden Kilometern hinter sich. Etwa zwanzig von ihnen waren schon tot, als sie von den Zöllnern entdeckt wurden.
So viele Schildkröten wie am Montag wurden in Madagaskar nach Angaben der Behörden noch nie sichergestellt. Niemand begleitete die Kisten. "Wir suchen die Verantwortlichen, bisher ohne Ergebnis", sagte Herilala Randriamahazo von der Tierschutzorganisation Turtle Survival Alliance (TSA).
Die Schildkröten werden auf dem Schwarzmarkt gehandelt, skrupellose Gourmets zahlen viel Geld für Schildkrötensuppe. Der Inselstaat Madagaskar im Indischen Ozean ist berühmt für seine Artenvielfalt. Neben den Schildkröten stehen etwa auch Makis und Seepferdchen auf der Liste der Tiere, die durch Schwarzmarkthändler bedroht werden.