Kurz nach Entscheidung des Parlaments:

Erdogan schickt Truppen nach Libyen

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Türkei beginnt mit Truppenentsendung nach Libyen.

Tripolis/Ankara. Nach der Ankündigung eines militärischen Eingreifens in Libyen hat Ankara mit der Truppenentsendung in das nordafrikanische Land begonnen. "Unsere Soldaten sind jetzt dabei, schrittweise dorthin zu gehen", sagte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan am Sonntag dem Fernsehsender CNN Turk. Aufgabe der türkischen Soldaten in Libyen sei Koordination und die Einrichtung eines Einsatzzentrums.

Erst am Donnerstag erhielt er vom Parlament das entsprechende Mandat: Nun sind bereits erste türkische Truppen auf dem Weg nach Libyen. Die Türkei unterstützt in dem Konflikt die Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch mit Sitz in Tripolis und hat bereits syrische Rebellen dorthin entsandt.

 

Erdogan: Kein Kampfeinsatz geplant

Nach der Ankündigung der Türkei eines militärischen Eingreifens in Libyen hat Ankara mit der Truppenentsendung in das nordafrikanische Land begonnen. "Unsere Soldaten sind jetzt dabei, schrittweise dorthin zu gehen", sagte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan am Sonntag dem Fernsehsender CNN Turk.
 
Aufgabe der türkischen Soldaten in Libyen sei "Koordination" und die Einrichtung eines "Einsatzzentrums". Ein Kampfeinsatz sei nicht das Ziel der türkischen Soldaten, sagte Erdogan. Vielmehr sollten die türkischen Truppen "die legitime Regierung unterstützen und eine humanitäre Tragödie vermeiden".
 
Die international anerkannte Regierung in Libyens Hauptstadt Tripolis hatte formell um militärische Unterstützung gebeten. Die Türkei kündigte daraufhin ein militärisches Eingreifen Ankaras an, um die international anerkannte Regierung in ihrem Kampf gegen die Truppen des abtrünnigen libyschen Generals Khalifa Haftar zu unterstützen. Am Donnerstag gab das türkische Parlament grünes Licht für den Einsatz.
 

In Libyen herrscht seit 2011 Chaos 

In Libyen herrscht seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos. Die international anerkannte Einheitsregierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Haftar und seine "Libysche Nationalarmee" kontrollieren den Osten des Landes, wo auch das Parlament seinen Sitz hat.
 
Haftar startete vor acht Monaten eine Offensive auf Tripolis. Seither wurden nach UNO-Angaben mehr als 280 Zivilisten getötet und mehr als 140.000 Menschen vertrieben. Der UNO-Sicherheitsrat rief zuletzt im Dezember zu einer Waffenruhe in Libyen auf.
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